Blauer Engel TÜV-Süd unterstützt Rechenzentren bei neuem Umweltsiegel
Siegel, Prüfzeichen, Label und Zertifikate befinden sich auf einer Vielzahl an Produkten und auch zahlreiche Dienstleistungen sind damit versehen. Das Umweltsiegel „Blauer Engel“ wurde nun einer Überarbeitung unterzogen und der TÜV- Süd bietet diesbezüglich Hilfestellungen für Betreiber von Rechenzentren an.

Vom Institut Fresenius getestetes Wasser, Kleidungsstücke mit dem grünen Knopf oder der Tintenstrahldrucker, der den Energy Star in Aufkleberform trägt. Es existieren beinahe endlos viele unterschiedliche Siegel und Prüfzeichen sowie Etiketten und Label, die augenscheinlich besonders hohe Standards garantieren. Eines jedoch haben die meisten von ihnen gemeinsam. Die Bedingungen, die erfüllt werden müssen, um sie zu erhalten sind – milde gesprochen – flexibel auslegbar. Dieser Umstand wurde nun im Fall des Labels „Blauer Engel“ bemängelt und der gesamte Zertifzierungsprozess für Rechenzentren überarbeitet.
Bisherige Zertifikate laufen zum Jahresende aus
Der Blaue Engel gilt gleichermaßen als das weltweit erste sowie das bekannteste Umweltzertifikat. Das Ende der 1970er Jahre vom Bundesministerium des Inneren eingeführte Siegel kennzeichnet zum jetzigen Zeitpunkt über 40.000 Produkte und Dienstleistungen. Um bislang den blauen Engel führen zu dürfen, mussten die Herstellerfirmen – je nach Produktgruppe – einen spezifischen ISO-zertifizierten Prozess durchlaufen. Auch Rechenzentren waren seit 2012 dazu berechtigt das Siegel mit dem Umweltzeichen DE-UZ 161 zu führen – insofern sie die Anforderungen für einen energieeffizienten Rechenzentrumsbetrieb erfüllten. Durch die 2020 eingeführte Erweiterung des Umweltzeichens DE-UZ 214 konnten sich sogar IT-Dienstleister nach den Kriterien des Blauen Engels zertifizieren lassen. Als Bedingung hierfür galt die vorwiegende Nutzung eines zertifizierten Rechenzentrums. In einem Überarbeitungsprozess wurden die beiden bisher bestehenden Umweltzeichen unter dem neuen, strengeren Umweltzeichen DE-UZ 228 zusammengefasst.
Aufgrund der sich stetig ändernden Voraussetzungen und insbesondere die im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung festgesetzten Umweltziele, verlieren die Umweltzeichen 161 und 214 nicht nur zum Jahresende 2023 ihre Gültigkeit, vielmehr sollen zukünftig auch alle neuen Rechenzentren sowie Anschaffungen im IT-Bereich des Bundes nach dem neugeschaffenen Umweltzeichen 228 zertifiziert sein und damit insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit Standards setzen.
Damit bereits bestehende „Blaue Engel“ weiterhin geführt werden dürfen, müssen Betreiber von Rechenzentren und IT-Dienstleister ihre Konformität nach dem Umweltzeichen nachweisen. Der TÜV-Süd ist auf der offiziellen Liste des Umweltbundesamtes neben zahlreichen anderen Sachverständigen als beratende Institution gelistet. Auf seiner offiziellen Webseite legt der TÜV-Süd zudem dar, welcher Leistungsumfang beim Audit- und Zertifizierungsprozess für Rechenzentren angeboten wird und zeigt Hilfestellungen auf, wie die Richtlinien für den „neuen Blauen Engel“ umgesetzt werden können.
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