Charta Digitales Dortmund Stadt gibt dem Pinguin eine Chance

Autor Manfred Klein

Als München sich von seinem LiMux-Projekt verabschiedete, schien das Aus für den Pinguin in Öffentlichen Verwaltungen beschlossene Sache. Nun will man in Dortmund nochmal einen Versuch mit ´der freien Software unternehmen.

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Dortmund gibt dem Pinguin noch eine Chance
Dortmund gibt dem Pinguin noch eine Chance
(Bild: © ArTo – stock.adobe.com)

In der kürzlich verabschiedeten Erweiterung des Masterplans Digitale Stadtverwaltung heißt es dazu: „Der Masterplan Digitale Stadtverwaltung wird um das Projekt „Freie Software und Offene Standards“ erweitert. Innerhalb der nächsten zwei Jahre wird die Stadt Dortmund die Potenziale von „Freier Software und Offenen Standards“ für die Verwaltung untersuchen.“

Nun könnte man argumentieren, andere Städte hätten mit freier Software doch hinreichend Erfahrung gesammelt. In Dortmund ist man aber offenbar der Meinung, dass diese überholt sein könnten, heißt es doch im Masterplan weiter: „Durch die gesellschaftliche Entwicklung hin zur Digitalisierung ergeben sich veränderte Anforderungen an die Informationstechnologie (IT) der Stadtverwaltung.“

Im Zuge der Umsetzung des Masterplans Digitale Stadtverwaltung sollen diese Anforderungen nun beschrieben und Handlungsmöglichkeiten erarbeitet werden, um die Entwicklung der Digitalisierung für die Stadt Dortmund zu gestalten. Als vorteilhaft sieht man in Dortmund das Lizenzmodell das Freier Software zugrundeliegt und die offenen Standards. Zu den beiden Punkten heißt es im Masterplan unter anderem: „Das Lizenzmodell der Freien Software räumt allgemein das Recht ein, Software für jeden Zweck zu verwenden, deren Funktionsweise zu verstehen, sie zu verbreiten und zu verbessern.“

In Dortmund hofft man, die damit verbundenen weitgehenden Rechte an einer Software könnte die zunehmende Digitalisierung in der Stadtverwaltung in organisatorischen wie gesellschaftlichen Aspekten unterstützen und weitreichende Handlungsspielräume eröffnen.

Das das eGovernment-Gesetz NRW vorsehe, das für die Übermittlung von Dateien an Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmen 0offene und standardisierte Dateiformate genutzt werden sollen, will man sich im Rahmen des Masterplans auch mit der Frage beschäftigen, wie die digitale Kommunikation mit der Stadt für alle Akteure zugänglich gestaltet werden kann.

Durch den Einsatz solcher Offenen Standards soll gewährleistet werden, dass Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Behörden technikneutral mit der Verwaltung kommunizieren können, also zum Beispiel über mobile Geräte oder Heimcomputer beliebiger Hersteller und unabhängig von der eingesetzten Software.

In diesem Zusammenhang ist auch die Open-Government-Initiative der Stadt zu sehen. Bereits im Sommer wollen die Vernatwortlichen hier ein umfassendes Konzept zur Einführung von Open Data in der Stadtverwaltung vorlegen.

Grundlage des Masterplans ist wiederum die im November des vergangenen Jahres verabschiedete Charta Digitales Dortmund 2018 - 20130. Dieser fordert enbenfalls interoperable und verlässliche IKT-Services.

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