IDC-Viewpoint Smarter Analytics von IBM: Sind Unternehmen bereit für Business Intelligence?

Autor / Redakteur: Jennifer Waldeck / Katrin Hofmann

Kürzlich stellte IBM unter dem Namen „IBM smarter Analytics Signature Solutions“ eine ganze Palette neuer Softwareprodukte und Services für den Bereich Business Analytics vor. Hier eine Einschätzung dazu.

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Jennifer Waldeck, Research Analyst bei IDC in Frankfurt
Jennifer Waldeck, Research Analyst bei IDC in Frankfurt
(IDC)

Darin enthalten sind verschiedene Analyseprodukte, unter anderem die Big Data Plattform von IBM, unterstützt durch zusätzliche Dienstleistungen wie IBM Global Business Services. Mit diesem neuen Produktportfolio soll Unternehmen der Einsatz von Business Intelligence für verschiedene Anwendungen, wie Fraud Detection, Analyse der finanziellen Performance und besseres Verständnis der Kundenbedürfnisse, stark erleichtert werden. Bis dahin ist es für einen Großteil der Anwenderunternehmen jedoch noch ein weiter Weg, denn oftmals hadern Unternehmen noch mit der Abwägung von Kosten und Nutzen.

Fazit für ITK-Einkäufer

  • Trotz der aktuell einhelligen Meinung auf Anbieterseite, BI müsse eines der Top-Themen der Führungsriege von Anwenderunternehmen sein, sieht die Realität anders aus; so beschäftigt sich das Management oftmals mit wichtigeren Themen, wie beispielsweise die Verbesserung des Cash Flow oder allgemeine Kostensenkungen. Tatsächlich scheinen viele Unternehmen ein eher verhaltenes Interesse an BI zu haben und sich auch nur schwer vom Nutzen entsprechender Lösungen überzeugen zu lassen. Eine mutige Minderheit indes erreicht ihre hochgesteckten BI-Ziele meist nicht. Die Ironie dabei ist, dass gerade die entsprechenden Business Intelligence Lösungen eigentlich eine sehr gute Möglichkeit darstellen, die oben genannten Ziele zu erreichen, wenngleich dies häufig mit relativ hohen Anfangsinvestitionen verbunden ist. Anwenderunternehmen sollten sich deshalb von den Anbietern Hilfestellung bei der Quantifizierung des möglichen Nutzens holen – und eine fundierte Kosten-Nutzenanalyse durchführen. Sie sollten sich eher von den vielfältigen Möglichkeiten begeistern, anstatt sich von den Herausforderungen abschrecken lassen, die die Einführung von BI-Lösungen mit sich bringen.
  • In Europa beobachten wir große Unterschiede, was die Reife der BI-Angebote angeht. Zwar sind diejenigen Anbieter, die die ausgereiftesten Lösungen bereitstellen, auch im Weltmarkt führend. Aufgrund der starken Fragmentierung europäischer Märkte, die durch gesetzliche und sprachliche Unterschiede der verschiedenen Länder bedingt ist, haben Anbieter es vor allem in Nordamerika leichter. Hierzulande gilt es demnach für Anwender, sich bei der Auswahl einer BI-Lösung nicht in erster Linie auf positive Fallbeispiele der Anbieter zu verlassen, die eventuell nicht einmal aus Deutschland stammen. Für jedes Unternehmen, das bei der Nutzung von BI-Lösungen bereits gute Ergebnisse und einen hohen Nutzen erzielt hat - wie etwa die Citibank, einem Referenzkunden von IBM - gibt es zehntausende Unternehmen, die weiterhin mit unübersichtlichen Tabellenkalkulationen, schwerfälligen BI-Lösungen und schlechter Datenqualität kämpfen. Es ist also wichtig, eine gute Beratungsgrundlage zu haben, um dann eine Entscheidung darüber treffen zu können, wie man als Anwenderunternehmen ein BI-Projekt entsprechend aufsetzt und startet. Erst dann können sich die Unternehmen um das Erreichen hochgesteckter Ziele kümmern.
  • Mit der neuen Produkteinführung hat IBM es geschafft, ihre Position im Markt zu stärken und auch bei genauerem Hinsehen ist es nahezu unmöglich, bei den vorgestellten Produkten und Services Schwachstellen zu finden. Ebenso verhält es sich bei der Big Data Plattform von IBM, welche im Produktvergleich mit anderen Anbietern besonders umfangreich ist und in „IBM Smarter Analytics Signature Solutions“ inbegriffen ist. Mit der Zusammenführung der Software- und Serviceprodukte im BI-Segment verhilft IBM IT-Abteilungen zu verbessertem Implementierungs- und Change-Management. Die Lösungen reichen dabei von einfachen Einstiegsanwendungen bis zu umfangreichen Lösungen für fortgeschrittene BI-Anwender. Zwar bedeutet dies nicht per se, dass die Lösung von IBM für jeden Anwender das ideale Paket bereitstellt, dies zu prüfen kann aber sicher nicht schaden.

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