IDC untersucht Online-Bürgerbeteiligung bei Haushaltsentscheidungen in Deutschland Smart Cities sind auf dem Vormarsch
Im Rahmen des Smart Cities Benchmark 2012 hat das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC im Frühjahr 2012 insgesamt 52 deutsche Städte mit mehr als 150.000 Einwohnern in Hinblick auf ihre „Smartness“ untersucht.
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Weltweit lebt heute bereits jeder zweite Mensch in einer Stadt; nach Angaben des United Nations Department of Economic and Social Affairs (DESA) wird der Anteil der Stadtbevölkerung in Westeuropa bis 2020 auf 80 Prozent steigen. Die daraus resultierenden Herausforderungen für Städte sind vielfältig: Kommunen müssen auf die Auswirkungen des Bevölkerungsanstiegs in den Bereichen Mobilität, öffentliche Infrastruktur und Dienstleistungen reagieren, Bürger zu einer besseren Nutzung von Strom und Wasser anregen, den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren und die Effizienz interner Verwaltungsabläufe steigern. Vor diesem Hintergrund entstand der Grundgedanke der „Smart City“, der sich mit der Entwicklung zu einer intelligenten und zukunftsorientierten Stadt auseinandersetzt.
Als eine Smart City bezeichnet IDC eine Stadt, die mindestens ihre Absicht erklärt hat, unter Einbezug von IKT den derzeitigen Modus Operandi in einem oder mehreren der folgenden Bereiche weiterzuentwickeln:
- Energiegewinnung, -nutzung und -belieferung,
- Umwelt,
- Verwaltung,
- Mobilität,
- Gebäude und
- Dienstleistungen.
Das übergeordnete Ziel einer Smart City soll es sein, die Lebensqualität der dort lebenden Bevölkerung zu verbessern und dabei ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum sicherzustellen.
Als eine Dimension zur Messung des Reifegrades einer „Smart City“ hat IDC den Bereich „Smart Government“ näher unter die Lupe genommen. Gegenstand des Faktors Smart Government waren folgende fünf Kriterien, die aus Sicht von IDC eine „smarte“ Stadtverwaltung ausmachen:
- Open Government,
- eGovernment/eServices,
- Verfügbarkeit von eServices,
- Nachhaltiges Verhalten und
- Umweltschutzpolitik.
Im Rahmen des Smart-Government-Faktors wurde etwa untersucht, ob für Bürger die Möglichkeit besteht, online an Haushaltsentscheidungen mitzuwirken. Bei einem sogenannten Bürgerhaushalt bekommen die Bürger von offizieller Seite die Gelegenheit, Vorschläge über die finanziellen Angelegenheiten ihrer Stadt einzubringen und zu diskutieren.
Insgesamt haben 32,7 Prozent der untersuchten 52 Städte mindestens einmal einen sogennanten Bürgerhaushalt durchgeführt und ihren Bürgern eine Beteiligung an den Haushaltsentscheidungen via Internet ermöglicht. Ein Blick auf die zeigt, dass die Städte der Top 10 des Smart Cities Benchmark dies bislang am konsequentesten getan haben, die Herausforderer aber auf Augenhöhe sind. Sie weisen außerdem den niedrigsten Wert (45 Prozent) der Städte auf, die noch keinen sogenannten Bürgerhaushalt durchgeführt hat.
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