eGovernment-Monitor 2010 Sicherheitsbedenken bei Behördengängen im Internet
Behörden haben bei der Gestaltung von vollständigen und sicheren Online-Bürgerservices nach Ansicht der Deutschen Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt die im Rahmen des (N)ONLINER Atlas 2010 erstellte Studie „eGovernment-Monitor 2010“ der Initiative D21.
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Datenschutz und Datensicherheit, die Sicherheit allgemein sowie die Zuverlässigkeit der Systeme sind für die Befragten die wichtigsten Aspekte bei der Abwicklung von Behördengängen im Internet: Etwa vier von fünf Nutzern sind diese Punkte sehr oder sogar äußerst wichtig. Beim Thema Datenschutz und Datensicherheit bescheinigen allerdings lediglich 29 Prozent den behördlichen Online-Angeboten eine ausgezeichnete beziehungsweise sehr gute Arbeit. Allgemeine Sicherheit und die Zuverlässigkeit der Systeme bezeichnen nur 28 beziehungsweise 26 Prozent als ausgezeichnet oder sehr gut.
Einer intensiveren Nutzung von eGovernment-Dienstleistungen stehen aus Sicht der Internet-Nutzer in Deutschland in erster Linie eine mangelnde Durchgängigkeit der Angebote und eine undurchschaubare Struktur der Internet-Services (jeweils 42 Prozent) im Wege. 41 Prozent der Befragten bemängeln darüber hinaus unzureichende Hilfestellungen. Gut ein Drittel nennt das Themenfeld Datensicherheit/Datenschutz als ein weiteres Hemmnis.
Bisher am stärksten genutzt werden laut Studie vor allem Online-Informationsangebote wie Infos zu Öffnungszeiten (55 Prozent) oder Veranstaltungen (40 Prozent). Unter den „echten“ Abwicklungsangeboten ist die elektronische Steuerklärung (ELSTER) mit 50 Prozent die bekannteste. 31 Prozent haben diesen Service bereits genutzt. Die Bestellmöglichkeit einer Feinstaubplakette oder die Reservierung eines Wunschkennzeichens ist knapp jedem Vierten Onliner (23 Prozent) bekannt – 14 Prozent haben das Angebot schon einmal in Anspruch genommen.
Insgesamt sehen die Befragten in der Abwicklung von behördlichen Dienstleistungen über das Internet überwiegend einen großen oder sehr großen Mehrwert. Am höchsten liegt der Anteil mit 60 Prozent bei einem zentralen Behördendienstportal im Internet. Die bereits bestehenden Angebote in diesem Bereich sind jedoch einer großen Mehrheit der Befragten bislang kaum bekannt. So gibt nur jeder Fünfte Onliner an, die zentrale Behördenrufnummer 115 zu kennen, beim zentralen Bürgerportal www.d115.de sind es lediglich fünf Prozent.
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