EU-Kommission gewährt Gnadenfrist bis 1. August SEPA-Start weiterhin holprig
Eigentlich war der 1. Februar 2014 der Stichtag für die Einführung des europaweiten Zahlungssystems SEPA. Die EU-Kommission hat Unternehmen und Verwaltungen nun aber sechs zusätzliche Monate für die Migration eingeräumt. Der Bitkom warnt jedoch davor, nun einen Gang zurückzuschalten.
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Die „SEPA-Ampel“ der Deutschen Bundesbank zeigt bei den öffentlichen Verwaltungen auf „gelb“ – die Vorbereitungen auf das einheitliche Verfahren für Überweisungen und Lastschriften sind hier also in vollem Gange, „eine rechtzeitige Umstellung ist zu erwarten“, so die Bundesbank.
Dennoch: Die Migration ist noch in vollem Gange. Gerade kleine und mittlere Unternehmen sowie Vereine würden es bis Februar nicht mehr schaffen. „Die Umstellung auf die SEPA-Zahlverfahren erfordert erheblichen Aufwand bei allen Beteiligten“, weiß man beim Bitkom, der gemeinsam mit dem Handelsverband Deutschland einen Leitfaden zur SEPA-Umstellung veröffentlicht hat. Darin betont der Branchenverband auch, dass der in der EU-Verordnung festgelegte Zeitrahmen bis zur Umstellung kurz sei.
Kein reibungsloser Übergang
Kurz vor dem Stichtag hat die EU-Kommission dieses Problem wohl auch erkannt und die Umstellungsphase um ein halbes Jahr verlängert. In der Begründung heißt es, man wolle Risiken von Zahlungsunterbrechungen auf ein Mindestmaß beschränken. „Trotz der großen Anstrengungen aller Beteiligten ist die Migration bei Überweisungen und Lastschriften aktuell noch nicht weit genug fortgeschritten, um einen reibungslosen Übergang zu SEPA zu gewährleisten“, beurteilt Binnenmarkt- und Dienstleistungskommissar Michel Barnier den aktuellen Stand der Umsetzung. Daher werde es einen Übergangszeitraum bis 1. August 2014 geben.
„In den vergangenen Monaten gab es Beweise, und ich habe mehrmals darauf hingewiesen, dass die Umstellung zu langsam voranschreitet und fordere nun die Mitgliedstaaten erneut dazu auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und sich intensiver und dringlicher um eine Umstellung zu bemühen, damit alle Bürgerinnen und Bürger die Vorteile der SEPA-Migration, das heißt schnellere und billigere Zahlungen in ganz Europa, so bald wie möglich nutzen können“, so Barnier weiter.
Hilfe durch Dienstleister
Beim Bitkom sieht man die Lage ähnlich. Auch der Branchenverband empfiehlt allen Marktteilnehmern, mit Hochdruck an der SEPA-Umsetzung zu arbeiten. „Wer mit der Anpassung seiner IT nicht unverzüglich beginnt, für den könnte auch die Fristverlängerung nicht ausreichen“, meint Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Wer es allein nicht schaffe, können auf spezialisierte Dienstleister zurückgreifen, die Lastschriften und Überweisungen umwandeln. „Wer ganz sicher gehen will, kann SEPA as a service als Backup-Plan nutzen, um im Falle von Problemen die Abwicklung des Zahlungsverkehrs zu garantieren“, rät Rohleder.
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SEPA-Migration noch nicht abgeschlossen
Der Countdown läuft
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