Medizinische Bildgebung Schonendes Ultraschall-Verfahren erkennt frühzeitig Brustkrebs

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter

Für ihre Arbeiten an einem schonenden 3-D-Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs sind die Wissenschaftler des KIT aus Karlsruhe mit einem Preis ausgezeichnet worden.

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Wissenschaftler des KIT und Mediziner des Universitätsklinikums Mannheim mit dem Prototyp für die 3-D-Ultraschall-Computertomographie (v.l.: Elisa Walker, Clemens Kaiser, Torsten Hopp, Julia Knaudt, Michael Zapf).
Wissenschaftler des KIT und Mediziner des Universitätsklinikums Mannheim mit dem Prototyp für die 3-D-Ultraschall-Computertomographie (v.l.: Elisa Walker, Clemens Kaiser, Torsten Hopp, Julia Knaudt, Michael Zapf).
(Bild: KIT Karlsruhe, Markus Mertens)

Bilder in sehr guter Auflösung, Tumore, die fünf Millimeter oder kleiner sind, zuverlässig entdecken: Wissenschaftler des KIT aus Karlsruhe haben ein bildgebendes Verfahren zu Brustkrebsfrüherkennung entwickelt.

Für das Projekt „3-D-Ultraschall-Computertomographie“ wurden die Wissenschaftler mit dem 20.000 Euro dotierten Innovationspreis NEO 2015 der TechnologieRegion Karlsruhe ausgezeichnet.

Das von einem Team um Nicole Ruiter am Institut für Prozessdatenverarbeitung und Elektronik des KIT entwickelte Verfahren basiert auf Ultraschall und bietet viele Vorteile. So ist eine unangenehme Brustkompression nicht nötig: Vom USCT-Verfahren geht keine Strahlenbelastung aus, sodass beliebig viele Aufnahmen unproblematisch sind. Durch die 3-D-Aufnahme der frei hängenden Brust können zudem Bilder von Untersuchungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten einfacher miteinander verglichen werden.

Hohe Trefferquote auch bei schwierigen Fällen

Das Verfahren liefert drei verschiedene Bilder unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften des Gewebes: Reflektivität, Schallgeschwindigkeit und Dämpfung, die jeweils von Brustkrebs beeinflusst werden. Je mehr dieser unterschiedlichen Bildinformationen vorhanden sind, desto eindeutiger lässt sich „gut“ von „bösartig“ unterscheiden.

Deshalb verspricht das Verfahren eine hohe Trefferquote auch bei schwierigen Fällen. 3-D-Ultraschall-Computertomographen sollen deutlich kostengünstiger in Anschaffung und Betrieb werden als Geräte für die 3-D-Magnetresonanztomographie.

Zum Nachweis der Wirksamkeit und Reproduzierbarkeit des neuen Verfahrens läuft eine Studie mit 200 Patientinnen am Universitätsklinikum Mannheim. Die Crowdfunding-Plattform des KIT unterstützt das Projekt „Früher erkennen was wichtig ist – 3-D Ultraschall-Computer-Tomographie" auch in der nächsten Phase.

Mit dem Beginn der Patientinnen stellt sich das Projekt im Brustkrebs-Bewusstseins-Monat Oktober der Öffentlichkeit vor.

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