Grußwort „Sachsen-Anhalt hat früh bundesweite E‑Government-Projekte übernommen“

Autor / Redakteur: Michael Richter, Staatssekretär und CIO des Landes Sachsen / Manfred Klein |

Internet und Mobilfunk haben unser Leben nachhaltig verändert. Die moderne Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) hat mittlerweile nahezu alle Lebensbereiche durchdrungen. Auf der Grundlage leistungsfähiger Datennetze sind vielfältige Möglichkeiten der privaten und geschäftlichen Kommunikation entstanden.

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Michael Richter, Finanzstaatssekretär und IT-Beauftragter des Landes Sachsen-Anhalt (CIO)
Michael Richter, Finanzstaatssekretär und IT-Beauftragter des Landes Sachsen-Anhalt (CIO)
(© Sachsen-Anhalt)

Soziale Netzwerke, internetbasierte Geschäftsmodelle sowie die umfassenden Möglichkeiten der elektronischen Vernetzun­g haben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen viele Branchen grundlegend verändert.

Mehr als 53 Millionen der Deutschen nutzen heute das Internet. Für knapp 76 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren gehört das Netz damit zum täglichen Leben. Und mittlerweile holen auch die Männer und Frauen jenseits der 70 bei der Internetnutzung weiter auf: Inzwischen gehören immerhin 28,2 Prozent dieser Altersgruppe laut (N)ONLINER Atlas 2012 zu den Web-Nutzern. Und bei den unter 30-Jährigen sind gut 97 Prozent online. Angesichts der demografischen Entwicklung dürfte der Trend weiter anhalten. Das Internet wird das Kommunikations- und Interaktionsverhalten der Bürgerinnen und Bürger weiter beeinflussen.

Ein hohes Potenzial bergen Internet und soziale Netzwerke auch für die öffentliche Hand. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage erwartet eine deutliche Mehrheit von 71 Prozent der Bundesbürger, dass die Zufriedenheit mit der öffentlichen Verwaltung stiege, wenn es für die Bürgerinnen und Bürger mehr Möglichkeiten gäbe, mit Behörden und Ämtern über das Internet in Kontakt zu treten.

In Sachsen-Anhalt sind wir auf die steigenden Erwartungen und gestiegenen Anforderungen an die IKT vorbereitet und für die neuen Aufgaben in Staat und Verwaltung gerüstet. Unser Ziel ist es, über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg, den Service der Verwaltungen nach außen und innen zu verbessern, den allseits geforderten Bürokratieabbau zu realisieren und die Effizienz unserer Verwaltungen zu erhöhen.

Deshalb hat die Landesregierung nach der letzten Landtagswahl am 3. Mai 2011 beschlossen, die Zuständigkeit für die IKT-Strategie, den operativen IKT-Betrieb und E-Government unter der Verantwortung eines CIO zu bündeln.

Ebenso richtungweisend ist die IKT-Strategie der Landesverwaltung, die im Finanzministerium erarbeitet und im Herbst 2012 von der Landesregierung als Arbeitsgrundlage für die gesamte öffentliche Verwaltung beschlossen wurde. Zu den Handlungsschwerpunkten dieser Strategie „Sachsen-Anhalt digital 2020“ zählen unter anderem die Einführung einheitlicher IKT-Standards sowie Open Government. Von strategischer Bedeutung für die L­andesverwaltung ist auch das T­hema elektronisches Dokumenten­management.

Bei der konsequenten Weiterentwicklung von E-Government in Sachsen-Anhalt geht es darum, die direkte Kommunikation zwischen Bürgern, Kommunen und Unternehmen zu vereinfachen und die Qualität des öffentlichen Verwaltungshandelns zu erhöhen.

So sind wir stolz darauf, dass Sachsen-Anhalt bereits früh verschiedene bundesweite E-Government-Projekte übernommen hat und in unterschiedlichen länder­übergreifenden Gremien arbeitet. Dabei sind unter anderem der „Behördenfinder Deutschland“ und die „Einheitliche Behördenrufnummer 115“ entstanden. Zudem haben wir gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium die Federführung für das vom IT-Planungsrat beschlossene Projekt „FIM“ (Föderales Informationsmanagement) übernommen.

Unmittelbar bevor steht die Erneuerung unseres Landesdatennetzes aus dem Jahr 1993. Mit der neuen Datenautobahn, für die das Land einen dreistelligen Millionenbetrag bereitstellt, werden zukünftig alle Landesbehörden, Kommunen und die Schulen nach dem aktuellsten Stand der Technik vernetzt sein. Zugleich werden die Schulen mithilfe des Investi­tions- und Förderprogramms „STARK III“, das von der EU unterstützt wird, mit neuester Informations­technologie ausgestattet.

Lesen Sie mehr auf den nächsten Seiten über dies­e IT-Projekte in unserem Land. Wir wissen, dass schnelle, flexible und bürgernahe Verwaltungen zu den entscheidenden Standortfaktoren Sachsen-Anhalt­s zählen.

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