dbb verleiht Innovationspreis 2012 an „P23R“ Prozessdatenbeschleunigung für eine zeitgemäße Verwaltung

Redakteur: Manfred Klein

Der dbb Innovationspreis 2012 geht an den Prozess-Daten-Beschleuniger „P23R“ des Fraunhofer Instituts. Die Auszeichnung, die mit 50.000 Euro zu den höchstdotierten in Deutschland zählt, soll Neuerungen im öffentlichen Dienst initiieren, fördern und der breiten Öffentlichkeit als Vorbild bekannt machen.

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Preisträger: Das „P23R“-Team der Fraunhofer-Gesellschaft um Projektleiterin Petra Steffens (7.v.re.), Leiterin Business Development E-Government am Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS bekommt den dbb Innovationspreis 2012. Der dbb Bundesvorsitzende Peter Heesen (li.) und Laudator, Bundeskanzleramts-Chef Ronald Pofalla (7.v.li.), überreichten den mit 50.000 Euro dotierten Award im dbb forum berlin.
Preisträger: Das „P23R“-Team der Fraunhofer-Gesellschaft um Projektleiterin Petra Steffens (7.v.re.), Leiterin Business Development E-Government am Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS bekommt den dbb Innovationspreis 2012. Der dbb Bundesvorsitzende Peter Heesen (li.) und Laudator, Bundeskanzleramts-Chef Ronald Pofalla (7.v.li.), überreichten den mit 50.000 Euro dotierten Award im dbb forum berlin.
(Foto: Marc-Steffen Unger)

Die Auszeichnung, die mit 50.000 Euro Preisgeld zu den höchst dotierten Awards in Deutschland zählt, wird für innovative Verwaltungsideen und -projekte verliehen.

Unter Federführung der Fraunhofer-Gesellschaft für Angewandte Forschung erarbeitete ein interdisziplinäres Projektteam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung im Auftrag des Bundesministeriums des Innern die Grundlagen für die Gestaltung medienbruchfreier Meldeprozesse zwischen Wirtschaft und Verwaltung.

Aktuell bestehen in Deutschland für Unternehmen mehr als 10.000 Meldepflichten, die zu einer jährlichen Belastung von knapp 40 Milliarden Euro auf Seiten der Wirtschaft führen. Durch den Einsatz von P23R sollen sich die Aufwände sowohl für die Unternehmen, aber ebenso für die Verwaltung reduzieren.

Das vom Projektteam entwickelte P23R-Prinzip sorgt für den einfachen, sicheren und schnellen Datenaustausch zwischen Unternehmen und Behörden.

Es beinhaltet ein Infrastrukturkonzept, auf dessen Grundlage Unternehmen ihre gesetzlichen Meldepflichten in einer abgesicherten Umgebung effizient erfüllen können. Als Teil der Anwendungslandschaft in Unternehmen generieren Lösungen auf Basis von P23R die erforderlichen Meldungen und stellen diese den zuständigen Behörden ordnungsgemäß zu.

„Als elektronische Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Verwaltung vereinfacht P23R komplexe Verwaltungsprozesse erheblich. Die Daten aus beiden Bereichen können damit medienbruchfrei zusammengeführt und weiterverarbeitet werden. P23R hilft also nicht nur dabei, komplexe Verwaltungsprozesse zu beschleunigen, sondern auch die Verwaltungskosten zu minimieren. Der Prozessdatenbeschleuniger ist also eine echte Verwaltungsinnovation“, sagt dbb Bundesvorsitzender Peter Heesen.

Den Wettbewerb im Allgemeinen würdigte Heesen im dbb forum berlin: „Auch in diesem Jahr belegen Preisträger und eingegangene Bewerbungen, dass Deutschlands Öffentlicher Dienst in Lösungen denkt, nicht in Problemen. Unsere Öffentliche Verwaltung zeichnet sich durch einen Innovationswillen und kreative Impulse aus, die alle Vorurteile über Bürokratismus und Unbeweglichkeit widerlegen.“

So zeuge auch der diesjährige Preisträger P23R von dem ganzheitlichen Ansatz, der sowohl Rationalisierung und Kostenersparnis als auch Bürgerorientierung in Einklang bringe, so Heesen.

Laudator Bundesminister und Chef des Bundeskanzleramtes, Ronald Pofalla MdB, betonte den Beitrag des Projekts zur Dienstleistungsorientierung der Öffentlichen Verwaltung, von der „die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen heute zu Recht eine schnelle, einfache und serviceorientierte Erledigung ihrer Anliegen erwarten. Sie wollen eine Verwaltung, die sie unterstützt, ja die vielleicht sogar Behördengänge überflüssig macht – die zumindest aber die technologischen Möglichkeiten zur Vereinfachung nutzt und effiziente Zugangswege eröffnet.“

Die Jury des dbb-Innovationspreises vergab zudem einen mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis an „FüNF“ – ein Pilotprojekt des Landesinstituts für Schule in Bremen, das den Führungskräftenachwuchs an den dortigen Berufsschulen fördern soll. Damit reagiert die Schulverwaltung vor dem Hintergrund, dass in der Hansestadt aktuell mehr als 60 Prozent der Berufsschulleiter 55 Jahre und älter sind, frühzeitig auf einen drohenden Fachkräftemangel, so das Votum der Juroren.

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