Interview Prioritäten setzen bei eGovernment

Redakteur: Manfred Klein

Im Rahmen des Projektes Top 100 Verwaltungsleistungen untersucht das Nationale E-Government Kompetenzzentrum (NEGZ), welches die 100 wichtigsten Verwaltungsleistungen für Bürger und Unternehmen sind. Finanziert wird das Projekt vom Deutschen Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI).

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Gesucht die Top 100 Verwaltungsdienstleistungen
Gesucht die Top 100 Verwaltungsdienstleistungen
(Foto: kebox - Fotolia.com)

Dessen Direktor, Matthias Kammer, und Dirk Stocksmeier, Leiter des Projektes und stellvertretender Vorsitzender des NEGZ, stellen das Vorhaben im Interview vor.

Herr Kammer, Herr Stocksmeier, wenn Sie die bisherigen Ergebnisse der Untersuchung des NEGZ zu den Top 100 der Verwaltungsdienstleistungen zusammenfassen wollten, was würden Sie als herausragendes Ergebnis bezeichnen?

Kammer: Wir stehen mitten im Projekt, die Arbeit ist noch nicht abgeschlossen. Doch wir haben uns dem spannenden Vorhaben aus Koalitionsvertrag und Digitaler Agenda angenommen, die 100 wichtigsten und am häufigsten genutzten Verwaltungsleistungen bundesweit einheitlich online anzubieten.

Im Gegensatz zu einer Auswahl der wichtigsten Services „aus dem Bauch heraus“ gehen wir mehrdimensional vor und beachten verschiedene Nutzerperspektiven. Wir betrachten nicht nur quantitative Kriterien wie Häufigkeit, sondern auch die Relevanz der Leistung für die jeweilige Zielgruppe oder das betroffene Politikfeld und schätzen die Umsetzbarkeit der Digitalisierung ein.

Stocksmeier: Unser Untersuchungsdesign beachtet die politische, soziale und technologische Realität. Für die Auswahl der Top 100 entwickeln wir eine nachvollziehbare Systematik und etablieren einen Prozess, an dem die relevanten Stakeholder beteiligt sind. Dafür haben wir das passende Set-up geschaffen: Unter meiner Leitung erarbeitet das Projektteam mit Prof. Schuppan und seinen Kollegen vom IfG.CC ein Kriterienmodell. Die Bedürfnisse und Perspektiven der verschiedenen Zielgruppen, die wir in spezifischen Formaten definieren, fließen hier ein.

So organisieren wir etwa Workshops und Interviews mit unseren Partnern DIHK und ZdH für die Unter­nehmenssicht. Eine möglichst hohe Praxisorientierung wollen wir zudem mit unserem gerade etablierten Projektbeirat sicherstellen. Darin konnten wir Experten aus Politik und Verwaltung mit langjähriger Erfahrung, Wissenschaftler verschiedener Disziplinen sowie Vertreter verschiedener Interessengruppen versammeln, die ganz unterschiedliche Perspektiven in die Diskussion einbringen.

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