Videokonferenzen Per Mausklick ans andere Ende der Welt
Die Freie Universität Berlin nutzt die Vorteile der Digitalisierung und setzt auf moderne IP-Kommunikation. Die Hochschule spart damit Zeit und Geld.
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6.400 Kilometer Luftlinie, Flugzeit rund acht Stunden: Für einen Kurztrip eignet sich die Entfernung von Berlin nach New York gewiss nicht. Die Forscher der Freien Universität Berlin hatten früher dennoch keine Wahl. Sie stehen in ständigem Austausch mit Wissenschaftlern auf der ganzen Welt, weite Reisen waren damit unumgänglich. „Als internationale Netzwerkuniversität leben wir von unseren vielfältigen Kontakten zu Hochschulen und Organisationen im In- und Ausland“, sagt Torsten Prill, Direktor des Hochschulrechenzentrums der Freien Universität Berlin.
Heute ist der Konferenzraum auf der anderen Seite der Erde praktisch nur noch wenige Mausklicks entfernt. Vom eigenen Arbeitsplatz in Berlin aus nehmen die Wissenschaftler per Videokonferenz an einer Besprechung in Sydney teil oder präsentieren ihren Kollegen aus Tokio Projektergebnisse.
Gemeinsam mit der Telekom-Tochter T-Systems hat die Freie Universität die technische Basis für die digitale Kommunikation gelegt. Mehr als 1.800 Hotspots auf dem weitläufigen Campusgelände ermöglichen den drahtlosen Zugriff auf ein IP-basiertes Hochschulnetz. Darüber surfen auch die nahezu 34.000 Studierenden im Internet: mit bis zu 877 Megabit pro Sekunde und bis zu 15.000 Nutzern zeitgleich.
Die Cisco-basierten Videokonferenzen laufen im Hochschulrechenzentrum im Berliner Stadtteil Dahlem und sind über das IP-Netz der Universität verfügbar. Dabei können die etwa 7.000 Universitäts-Mitarbeiter wählen, welches Endgerät sie nutzen. An ihren Arbeitsplätzen verfügen sie zum Beispiel über ein IP-Telefon, das einem Tablet ähnelt und Videokonferenz, Telefonie und Dokumentenaustausch am Computerbildschirm vereint.
In den Konferenzräumen der Universität kommt ein High-End-Videokonferenzsystem mit Großbildschirmen zum Einsatz. Bei dringenden Besprechungen können zuständige Mitarbeiter, die gerade im Home Office arbeiten, problemlos zum Beispiel über ein Tablet hinzugeschaltet werden. Die beiden zugehörigen Kameras des universitären Videokonferenz-Raumes erkennen, wer gerade spricht, und folgen demjenigen automatisch.
Aber auch über mobile Endgeräte können die Forscher Videokonferenzen starten und so ihren Standort frei wählen.
Neben den Videokonferenzen gibt es verschiedene andere Wege, um Kollegen weltweit zu kontaktieren: Über dieselbe Oberfläche wie bei der Videokonferenz telefonieren und chatten die Mitarbeiter mit Kollegen oder arbeiten gemeinsam an Dokumenten.
Mit der technischen Ausstattung hat die Freie Universität im Wettbewerb um guten Nachwuchs klar die Nase vorn. „Wir müssen attraktiv sein für Studierende, Nachwuchs-Wissenschaftler und Mitarbeiter“, sagt Torsten Prill. „Eine moderne IT-Ausstattung gehört dabei auch zu den Auswahlkriterien der Bewerber.“
Die Lösung lässt sich flexibel mit anderen Systemen koppeln. Die Technologie ist der Grundstein für weitere Anwendungen, bei Videokonferenzen soll es nicht bleiben. „Unser Netz ist ein Next Generation Network, und daher sind den Ideen zukünftig keine Grenzen gesetzt“, erklärt Torsten Prill.
So könnten Anwendungen in Zukunft auch miteinander kombiniert werden. „Archäologen könnten später zum Beispiel ihre Artefakte in 3D scannen und dann während einer Videokonferenz gemeinsam mit Experten anderer Universitäten analysieren“, sagt Prill. „Das 3D-Bild kann dabei beliebig in alle Richtungen gedreht werden.“ Darüber hinaus seien etwa auch Rundgänge mit einer Virtual-Reality-Anwendung durch eine Pyramide möglich.
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