DOAG befürchtet Qualitätseinbußen Oracle schließt hierzulande den Software-Produkt-Support
Die bisherigen Gerüchte um den Stellenabbau im europäischen Support von Oracle haben sich offenbar bewahrheitet. Jedenfalls hat die Deutsche Oracle Anwender Gruppe (DOAG) den geplanten Jobabbau jetzt bestätigt.
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Mario Kowalski, Customer Support Country Leader bei Oracle Deutschland, bestätigte im Gespräch mit der DOAG die bevorstehende Schließung des Oracle-Software-Produkt-Supports in Deutschland zum 31. März 2016. Er versprach: Sollten DOAG-Mitgliedern dadurch Probleme entstehen, stünde er als Ansprechpartner zur Verfügung.
In Deutschland sind rund 150 Mitarbeiter von der Stellenstreichung betroffen. Wie Oracle bestätigte, betrifft der Stellenabbau im Oracle-Support jedoch ganz Europa. Neben Deutschland trifft es auch die Support-Zentren in Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich.
Insgesamt sollen 450 Stellen wegfallen. Ziel der Maßnahme ist die Verlegung des Support nach Rumänien. Dort soll er laut Oracle quantitativ größer aufgestellt werden, genaue Mitarbeiterzahlen nannte das Unternehmen jedoch bisher nicht. Die Kunden stellt diese Entwicklung vor viele offene Fragen hinsichtlich der Gestaltung der Übergangszeit und der zu erwartenden Auswirkungen auf die Support-Qualität.
DOAG fürchtet Qualitätsverlust
Die DOAG befürchtet hier einen zumindest kurzfristigen Qualitätsverlust in der Übergangsphase und initiierte daher ein Treffen mit Oracle, um über die Entscheidung und deren Auswirkungen zu sprechen. „Wichtig für die Kunden ist vor allem, ob Oracle in der Lage sein wird, die Qualität des Supports sowohl qualitativ als auch quantitativ aufrecht zu erhalten“, so Dr. Dietmar Neugebauer, Vorstandsvorsitzender der DOAG.
„Entscheidend wird dabei sein, wie der Übergang Ende März reibungslos durchgeführt werden kann. Nichtsdestotrotz bedauert die DOAG sehr, dass Oracle Deutschland sich von vielen langjährigen Mitarbeitern verabschiedet und dadurch sehr viel Know-how in Deutschland verloren geht.“
Der Draht zu Oracle
Im Gespräch sicherte der Oracle-Support-Verantwortliche Kowalski der DOAG zu, bei Support-Problemen den DOAG-Mitgliedern als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Christian Trieb, Leiter des DOAG Competence Center Support und der Datenbank Community, begrüßte im Namen der DOAG den angestrebten Dialog und hofft nun auf eine möglichst komplikationsfreie Übergangszeit.
„Bezüglich der Support-Thematik wird die DOAG auch weiterhin eng mit Oracle in Kontakt stehen, denn erst langfristig wird sich herausstellen, wie sich die Servicequalität entwickelt und welche Rolle mögliche Schwierigkeiten in der sprachlichen Verständigung dabei spielen“, so Trieb.
Wie die Kunden mit dem neuen Software-Produkt-Support in Rumänien zurechtkommen werden, wird auch die im Herbst dieses Jahres erneut geplante DOAG-Umfrage zur Qualität des Oracle-Supports zeigen.
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