Hessisches eGovernment bringt Spezialpumpen schneller nach Fukushima Online-Genehmigungsverfahren VEMAGS beschleunigt Not-Sondertransport

Redakteur: Gerald Viola

In Rekordzeit haben die Behörden den quer durch Deutschland verlaufenden Nottransport der Spezial-Autobetonpumpen für das havarierte japanische Atomkraftwerk Fukushima über das bundesweit eingesetzte hessische Online-System VEMAGS für Großraum- und Schwertransporte genehmigt. Das Hessische Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen in Wiesbaden: „Der erste von zwei Sondertransporten wird vom Werksgelände des Spezialmaschinen-Herstellers Putzmeister aus Aichtal zum Stuttgarter Flughafen stattfinden. Heute soll das erste von vier Fahrzeugen mit einem Antonov Großraumflugzeug nach Japan geflogen werden.“

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In Fukushima werden die dringend benötigten Spezialmaschinen aus Deutschland zunächst Wasser zur Kühlung in die Reaktorblöcke pumpen, später können sie dann für Betonagen zum Einsatz kommen.

VEMAGS ist das größte Online-Genehmigungsverfahren in Europa

Der Präsident des Hessischen Landesamtes für Straßen und Verkehrswesen, Burkhard Vieth, ist stolz: „Hier zählt jeder Tag. Durch unser europaweit führendes Online-Verfahren VEMAGS konnte die Verwaltung in nur wenigen Tagen alle notwendigen Prüfungen und Genehmigungen bearbeiten. Normalerweise dauert das Genehmigungsverfahren bis zu zwei Wochen. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der bundesweit beteiligten Verwaltungen für die sehr schnelle digitale Bearbeitung in VEMAGS. So funktioniert moderne Verwaltung.“

VEMAGS ist das bundesweite Online-Portal zum Beantragen und Genehmigen von Großraum- und Schwertransporten. Entwickelt wurde das System im Auftrag der 16 Länder und des Bundes vom Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen in Wiesbaden. Mehr als 500.000 Anträge wurden seit 2007 darüber gestellt – damit ist VEMAGS das größte Online-Genehmigungsverfahren in Europa. Für über 22.000 Benutzer aus mehr als 5.000 Unternehmen und 1.200 Behörden werden in der zentralen Datenbank VEMAGS-Vorgänge verarbeitet.

Großmastpumpen mit Bleischutz, Videoüberwachung und Funksteuerung

Das Landesamt erläuterte zur transportierten Technik: „Die Großmastpumpen sind mit Bleischutz, einer Videoüberwachung und Funksteuerung ausgestattet und zeichnen sich durch eine enorme Reichhöhe von fast 62 Metern und sechs flexiblen Gelenkarmen aus. Dadurch reicht der oberste Mastarm über die Gebäudekante des Reaktors und kann so das Wasser dort einbringen, wo es benötigt wird. Schon seit Dienstag letzter Woche ist eine kleinere Pumpe des deutschen Spezialherstellers im Atomkraftwerk Fukushima im Einsatz. Bewährt hatten sich die deutschen Betonpumpen mit besonderem Strahlenschutz bereits 1986 bei der Einkofferung des Reaktors von Tschernobyl.“

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