G20-Treffen in Hangzhou OECD hofft auf europäische Digitaloffensive

Autor / Redakteur: dpa/Manfred Klein / Manfred Klein

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat auf dem G20-Gipfel im chinesischen Hangzhou der europäischen Politik ins Gewissen geredet und sich für eine Digitaloffensive ausgesprochen.

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Abschlussbild der OECD-Konferenz
Abschlussbild der OECD-Konferenz
(Bild: Xinhua News Agency/OECD)

Die OECD hofft auf Fortschritte bei der Digitalisierung der Wirtschaft unter dem deutschen G20-Vorsitz im kommenden Jahr. Das sagte der Direktor für Wissenschaft, Technologie und Innovation der Organisation, Andrew Wyckoff, der Deutschen Presse-Agentur beim Gipfel führender Industrie- und Schwellenländer in Hangzhou in China. „Der digitale Binnenmarkt in Europa ist sehr wichtig.“

Europa habe bei Internetdienstleistungen Nachholbedarf gegenüber großen Märkten wie den USA oder China. Die OECD vereint die entwickelten Industrieländer.

Auch China als diesjähriger G20-Gastgeber habe schon den Fokus auf Innovation gelegt, sagte Wyckoff. „Das zeigt, dass sie selbst eine wissensbasierte Wirtschaft werden wollen.“ Die Führung in Peking steigere die Ausgaben für Wissenschaft und Forschung.

Die Europäische Union hat den Aufbau eines digitalen Binnenmarktes angekündigt, die Konzepte werden auch unter dem Stichwort Industrie 4.0 diskutiert. Als Beispiel der zu lösenden Probleme nannte Wyckoff die steigende Zahl von Sim-Karten in Autos, die Fahrdaten lieferten: „Wer betreibt sie, der Autobauer oder ein Telekom-Anbieter? Und was ist in Europa bei grenzüberschreitendem Verkehr?“

Europa dürfe sich digital nicht abschotten, sondern Grenzen abbauen, sagte Wyckoff. Es solle angesichts der großen Internetkonzerne wie Google, Facebook, Amazon oder Apple (alle USA) oder Alibaba (China) auf den eigenen Erfindungsreichtum vertrauen, notfalls auch kluge Köpfe aus den USA zurückholen. „Es gibt viele innovative Firmen in Europa.“

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