eGovernment-Pläne in Hannover Niedersachsens Digitalstrategie bis 2030
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Das Kabinett hat die neue Digitalstrategie für Niedersachsen beschlossen. Die Modernisierung der Landesverwaltung soll mit 43 geplanten Maßnahmen in insgesamt zehn Themenfeldern forciert werden.

Niedersachsen hat sich mit einer neuen Digitalisierungsstrategie für die kommenden sieben Jahre positioniert.
„Damit sind wichtige Grundlagen und definierte Maßnahmen beschlossen, um die digitale Transformation der niedersächsischen Landesverwaltung in den nächsten Jahren sichtbar voranzutreiben“, schrieb Dr. Horst Baier, IT-Bevollmächtigter und CIO des Landes Niedersachsen, auf Linkedin.
Zentrale Inhalte der Strategie sind der Einsatz künstlicher Intelligenz, die Nutzung hybrider Cloud-Strukturen, aber auch Automatisierung, Energieffizienz und die Positionierung als moderner Arbeitgeber. Auch die behörden- und länderübergreifende Zusammenarbeit soll gestärkt werden. Die Standardisierungs- und Harmonisierungsbemühungen auf Bund-Länder-Ebene sollen dabei ebenso unterstützt werden wie der Ausbau von Kooperationen mit anderen Ländern, IT-Dienstleistern und Kommunen.
„Die Aufgaben der Digitalisierung sind insgesamt zu umfangreich und zu zahlreich, als dass sie allein mit eigenen Mitteln im Land umgesetzt werden könnten. Vor diesem Hintergrund ist die Digitalisierungsstrategie 2030 von einem starken Kooperationsgedanken geprägt,“ so Baier.
Die zehn Themenfelder mit ausgewählten Maßnahmen:
- Digital Governance: Koordinierung, Einführung eines IT-Architekturmanagements, Intensivierung von Partnerschaften und Kooperationen, Registermodernisierung
- Zusammenarbeit mit den Kommunen durch Bereitstellung von IT-Infrastruktur (Landesnetz), Standardsoftware (Basisdienste), Beratung, Finanzierung von Betriebskosten für Onlinedienste sowie durch eine zentrale Organisation zur OZG-Umsetzung
- Arbeitskultur und Personal: Attraktivität steigern z. B. durch angemessene Vergütung und Weiterbildung, Bündelung von Kompetenzen, agile Arbeitsmethoden, Change Management, moderne Kollaborationsplattformen
- Arbeitsplatz und Ausstattung: freie Design- und Denkprozesse in modern gestalteten (IT-)Umgebungen ermöglichen
- Infrastruktur und Konsolidierung: Zusammenführung gleichgelagerter Funktionen und Aufgaben, Optimierung des Wide Area Network 3.0, vom zentralen Rechenzentrum zur Cloud
- Digitale Souveränität von Anfang an mitdenken, vermehrt auf Open-Source-Lösungen setzen
- Open Source: vermehrt Open-Source-Software für die Landesverwaltung nutzbar machen
- Datenschutz: Privacy-by-Design, Leitfaden für die Neuerstellung von Fachverfahren und den Einkauf moderner Fachapplikationen
- Informationssicherheit: Zero-Trust-Ansatz prüfen, umfassendes Notfallmanagement einrichten, Aufbau eines Cybersicherheitszentrums als Schnittstelle zum BSI und für die Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern und Kommunen
- Green-IT: Verlagerung der dezentralen Serverräume in energieeffiziente Rechenzentren, Cloud-basierte Infrastruktur, Green IT-Engineering, Beschaffung von Hardware nach Kriterien wie recycelte Materialien und Reparaturfähigkeit
Niedersachsens Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, sagt zum beschlossenen Papier: „Mit der Digitalisierungsstrategie verankern wir jetzt die Leitplanken, an denen sich alle Beteiligten orientieren können. Eine moderne, bürgernahe und leistungsstarke Verwaltung ist unter den heutigen Rahmenbedingungen nur erreichbar, wenn alle Möglichkeiten der Informationstechnik umfassend und zielgenau gemeinsam ausgelotet und genutzt werden.“
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