eGovernment-Studie zu kommunalen Bürgerservices Nachholbedarf beim Behördengang per Mausklick

Redakteur: Gerald Viola

Es gibt in den Online-Angeboten von Städten und Kommunen kaum Bezahlmöglichkeiten, jede zehnte Kommune beantwortet eMails nicht und die eVergabe ist ein Stiefkind – das sind die negativsten Ergebnisse, die bei der eGovernment-Studie (187 deutschen Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern) der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young zu Buche schlugen.

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Behördengang per Mausklick? Die Städte mit dem besten eGovernment-Angebot in Deutschland sind Düsseldorf, Stuttgart und Freiburg. Bei den meisten Kommunen lassen die Angebote an Bürger und Unternehmen, wenigstens Standardvorgänge online abzuwickeln, hingegen noch zu wünschen übrig: Die Mehrheit der Kommunen (65 Prozent) erreichte nur die Hälfte der 50 maximal möglichen Punkte.

Zwar kann die Untersuchung nur eine Momentaufnahme darstellen, denn gerade in dieser Woche wurde beispielsweise das Pilotprojekt Bürgerservice-Portal in Ingolstadt gestartet, jedoch die Mehrheit der untersuchten Städte (65 Prozent) erreichte bei 50 möglichen Punkten nur 25 oder noch weniger Punkte.

Großstädte mit deutlichem Verbesserungspotenzial

12 Prozent erzielten sogar nur 15 Punkte und zwei Kommunen (1 Prozent) konnten nur 10 Punkte für sich verbuchen. „Einige deutsche Städte stehen beim Thema eGovernment noch ganz am Anfang“, kommentiert Hans-Peter Busson, Partner bei Ernst & Young: „Selbst bei Großstädten gibt es noch deutliches Verbesserungspotenzial – immerhin ist es keine der drei Millionenstädte Berlin, Hamburg und München unter die Top 10 gekommen.“

Das größte Angebot existiert bei der Online-Beschwerde: 117 Städte (63 Prozent) bieten die Möglichkeit, Kritik an möglichen Missständen per eMail zu artikulieren. Ebenfalls noch relativ gut sieht es beim Sperrmüll (62 Prozent) und bei Fragen an das Fundbüro (52 Prozent) aus.

Noch deutlich weniger als die Hälfte der Kommunen (43 Prozent) bieten indessen die Online-Anfrage an das Geburtenregister an. Nur jede fünfte Stadt macht die Anmeldung zur Hundesteuer möglich, und den Antrag auf einen Anwohner-Parkschein kann man per Mausklick nur in jeder siebten jener 153 Städte stellen, in denen es solche Parkplätze gibt.

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