Ministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger kontert per Twitter Nach kino.to-Urteil: Anonymous attackiert Justizministerium
Rund eine Stunde nach dem Urteil des Landgerichts Leipzig gegen den Chefprogrammierer des illegalen Filmportals kino.to blockierten anonyme Hacker die Internetseiten des Bundesministeriums der Justiz und die Homepage der sächsischen Justiz. Die Juristen in Berlin konterten per Twitter.
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„Revenge for kino.to - http://www.bmj.de/ DOWN!“ meldete die Gruppe „Anonymous Austria“ über Twitter.
Die Hacker veröffentlichten auf dem Kurznachrichtendienst mehrere „Bekennerschreiben“. „Anonymous Germany“ twitterte „Rache ist süß, kino.to (war) ist besser: TANGO bmj.de is DOWN.“ Die Formulierung „Tango Down“ wird von US-Truppen bei einem Feindabschuss gebraucht.
Die Administratoren der Homepages des Bundesjustizministeriums und der Justizbehörden in Sachsen registrierten einen „Denial-of-Service-Angriff“. Dabei werden von zahlreichen Rechnern zur gleichen Zeit so viele Anfragen an eine Website gesendet, dass diese zusammenbricht.
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger antwortete auf die Attacke passenderweise ebenfalls per Twitter: „Seite down aus Rache wegen kino.to? Das ist ein Urteil der unabhängigen Justiz. Wer Recht ändern will, muss es auch verstehen.“
Und auf Facebook schrieb sie: „Angriffe wie diese stärken nur diejenigen, die keine offene Debatte über die Modernisierung des Urheberrechts führen wollen, die nur Gefahren durch das Netz sehen, nicht seine Chancen.“
Beide Websites waren gestern abend wieder erreichbar. Der Chefprogrammierer von kino.to war vom Landgericht Leipzig wegen massiver Urheberrechtsverstöße zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden.
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