Neue Konzepte zur Endgeräteverwaltung Mobile Endgeräte erfordern neue Denkweisen in der IT

Autor / Redakteur: Anton Kreuzer / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Mitarbeiter fordern orts-, zeit- und geräteunabhängigen Zugriff auf Informationen. Die IT hingegen muss die Sicherheit der Daten gewährleisten. Enterprise Mobility Management-Lösungen unterstützen sie dabei. Das macht ihren Einsatz auch für Öffentliche Verwaltungen attraktiv.

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Mitarbeiter wollen heute von überall aus auf Unternehmensdaten zugreifen – und das am besten mit dem eigenen Device. Eine Herausforderung für IT-Abteilungen!
Mitarbeiter wollen heute von überall aus auf Unternehmensdaten zugreifen – und das am besten mit dem eigenen Device. Eine Herausforderung für IT-Abteilungen!
(Bild: fotogestoeber - fotolia.com)

In den letzten Jahren standen sowohl Unternehmen als auch deren IT-Abteilungen vor einem signifikanten Wandel: Cloud Computing und die mobile Kommunikation ermöglichten Mitarbeitern eine bislang nie dagewesene Flexibilität. Allerdings stellte dies die IT-Abteilungen auch vor bislang unbekannte Herausforderungen:

Sie sollen Anwendern zum einen Zugriff auf Informationen ermöglichen – und zwar jederzeit und über jedes Endgerät. Gleichzeitig müssen sie darauf achten, dass die Sicherheit der Daten gewährleistet ist und Compliance-Richtlinien eingehalten werden. Auf die Vorteile von Cloud-Lösungen zu verzichten, kann sich ein Unternehmen heute nicht mehr leisten: Hinken sie den technischen Entwicklungen hinterher, verlieren sie im immer härteren Wettbewerb.

Für die IT bedeutet dies, dass sie einerseits die aus den Fachabteilungen an sie herangetragenen Anforderungen erfüllen, andererseits aber auch die mit diesem technologischen Wandel einhergehenden Herausforderungen bewältigen soll. Im Klartext: Mitarbeitern den mobilen Zugriff auf Informationen zu verweigern, ist nicht mehr möglich oder erwünscht. Unternehmen müssen ihre IT unterstützen und in entsprechende Lösungen investieren. Immerhin arbeiten laut IDC Studie „Enterprise Mobility in Deutschland“, 2013“ bereits 57 Prozent der Befragten zumindest teilweise mobil.

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Und dabei nutzen sie nicht nur vom Unternehmen bereitgestellte Geräte. Viele Anwender setzen eigene Smartphones, Tablets oder Laptops für den geschäftlichen Gebrauch ein, was das Management mobiler Endgeräte weitere erschwert. Laut der Studie „Die Belegschaft mobil machen: Den Wandel gestalten“ von Enterprise Management Associates (EMA) nutzen knapp 58 Prozent der Smartphone- und Tablet-Nutzer sowie 29 Prozent der Laptop-User ihr eigenes Gerät am Arbeitsplatz. Der Grund: Mitarbeiter wollen nicht länger an ihren Schreibtisch gebunden sein, sondern wollen zeitlich und örtlich flexibel arbeiten können. Dafür benötigen sie allerdings Zugriff auf die für sie notwendigen Informationen, sprich Zugang zum Unternehmens-Server, auf dem die Daten liegen.

Diese (kontinuierlich wachsenden) Anforderungen habe manche IT-Abteilung kalt erwischt, denn die Um- und teilweise Neugestaltung von Prozessen ist eine komplexe Aufgabe. Gleichzeitig sind IT-Administratoren bereits mit ihren regulären Aufgaben mehr als ausgelastet.

Ignorieren lassen sich die Bedürfnisse der Anwender aber dennoch freilich nicht, wie also kann die IT deren Wünsche und gleichzeitig ihre Aufgaben wie die Betreuung der Server-Umgebungen unter Berücksichtigung sämtlicher Compliance-Richtlinien und Service-Vereinbarungen erfüllen?

Enterprise Mobility Management

Die Antwort darauf ist eine Enterprise-Mobility-Management-Anwendung (EMM). Denn der Widerstand der IT-Abteilung gegen Enterprise Mobility – noch dazu unter Nutzung der eigenen mobilen Endgeräte – gründet sich in der Prämisse, dass die IT-Administratoren die volle Kontrolle über die Infrastruktur und alle Geräte behalten wollen. Diese Fixierung auf Endgeräte müssen sie jetzt durch die immer mobileren Anwender aufgeben, allerdings sind das Smartphone, das Tablet und der Laptop nicht mehr wichtig. Beim Enterprise Mobility Management verlagert sich die Rolle der IT: Es geht jetzt um das zuverlässige Bereitstellen von Ressourcen, mit denen Nutzer in der Lage sind, ihre Aufgaben zu erledigen.

Eine EMM-Lösung gewährleistet, dass Nutzer umfangreichen und gleichzeitig gesicherten Zugriff auf alle benötigten Informationen erhalten. Hierbei sind drei Bereiche besonders wichtig: das Konsolidieren von Managementprozessen und -ressourcen, die Trennung privater und geschäftlicher Ressourcen sowie Self-Services für die Anwender.

Ein Kernbereich einer smarten EMM-Applikation ist die Kontrolle und Verwaltung aller mobilen Endgeräte im Unternehmen über eine einzige Steuerkonsole. Dies vereinfacht Managementprozesse und schont die IT-Ressourcen. Business-Anwendungen lassen sich darüber auch als Services bereitstellen. Sie sind nicht mehr auf dem Smartphone, Tablet oder Laptop des Users installiert, sondern zentral auf dem Server – und damit vor unerlaubtem Zugriff deutlich besser geschützt.

Ein weiterer Vorteil von Enterprise Mobility Management: Es inventarisiert alle Geräte – egal, ob sie vom Unternehmen bereitgestellt wurden oder dem Anwender gehören – sowie deren Konfigurationen. Damit fungiert die Lösung als einheitliche Plattform, die mobile, stationäre und virtuelle Rechner während des gesamten Lebenszyklus verwaltet. Bei privaten Endgeräten unterliegt selbstverständlich nur der geschäftlich genutzte Bereich der Kontrolle durch die Unternehmens-IT, er wird strikt von den privaten Daten getrennt. Dies lässt sich durch verschiedene Methoden wie Containerisierung, Virtualisierung oder Wrapping erreichen. Eine EMM-Lösung ist somit in der Lage, die geschäftlichen Informationen zu sichern sowie den Zugriff darauf zu steuern.

Eine weitere Funktion von EMM sind zentrale Self-Services, die die Anwender zum Beispiel zum Einrichten ihres Geräts und zum Installieren von Applikationen verwenden können. Sie entlasten die IT-Abteilung deutlich: Ein zentraler App-Store lässt sich auch als Anlaufstelle für Updates nutzen. Dank entsprechender Freigabe- und Authentifizierungsprozesse – beispielsweise rollenbasierte Zugriffsrechte – ist sichergestellt, dass nur berechtigte Nutzer Zugang zu bestimmten Apps oder Informationen erhalten. Das Analystenhaus Ovum geht in seiner Studie „Mobile First“ davon aus, dass mobile Apps, die speziell auf die geschäftliche Nutzung ausgelegt sind, bereits in diesem Jahr einen deutlichen Aufschwung erleben werden. Sie müssen daher in die internen Systeme integriert werden und den gleichen Richtlinien folgen, wie andere Anwendungen. Eine EMM-Lösung wie die HEAT Management Suite von FrontRange Software kann dies übernehmen. Sie gewährleistet, dass Unternehmen und deren IT fit für die neue Mobilität sind.

Ausblick: Enterprise Mobility Management erhöht Wettbewerbsfähigkeit

Denn Firmen werden sich künftig nicht weniger, sondern eher zusätzlichen Anforderungen im Hinblick auf den orts-, zeit- und geräteunabhängigen Zugriff auf Informationen von ihren Mitarbeitern ausgesetzt sehen. Gleichzeitig müssen sie sichergehen, dass die IT-Abteilung diese Bedürfnisse nicht nur erfüllen, sondern auch ihren anderen Anforderungen nachkommen kann. Enterprise Mobility Management-Lösungen sind in der Lage, diese Doppelbelastung zu lösen: Durch ihren Einsatz hält sich der administrative Aufwand in Grenzen: Es ist keineswegs notwendig, jede mögliche Anwendung oder jeden Dienst für alle Anwender auf sämtlichen mobilen Geräten der Endanwender zu installieren. Im Gegenteil: Der Schwerpunkt sollte auf der sicheren Bereitstellung von Applikationen und IT-Services liegen. Damit können User auf die benötigten Informationen zugreifen, die ihrer Rolle entsprechen.

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Der Vorteil für die IT-Abteilung: Sie erhalten weniger Nutzer-Anfragen und die IT-Prozesse vereinfachen sich deutlich. Die so freigesetzten Kapazitäten lassen sich nutzen, indem innerhalb des Unternehmens neue Services und Anwendungen implementiert werden, die sich positiv auf die künftige Geschäftsentwicklung auswirken – und damit die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Eine ganzheitliche Enterprise Mobility Management-Lösung vereinfacht administrative Aufgaben und Prozesse, reduziert den Zeitaufwand der IT-Abteilung und erfüllt gleichzeitig alle Anforderungen, die Mitarbeiter heute an einen flexiblen und dynamischen Arbeitsplatz in puncto Mobilität stellen.

Anton Kreuzer
Anton Kreuzer
(Bild: FrontRange)

Über den Autor

Anton Kreuzer ist seit 2003 Geschäftsführer Deutschland der FrontRange Solutions GmbH. Er ist für die Geschäftsentwicklung in Deutschland verantwortlich. Dazu gehört der Ausbau des Vertriebs ebenso wie die Schärfung des FrontRange Unternehmens- und Produkt-Profils bei überwiegend mittelständischen Firmen. Vor seiner Zeit bei FrontRange war der Wirtschaftsinformatiker bei DataWorks, Epicor und Siemens tätig.

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