Online-Wahlen Mittel der Wahl gegen Politikverdrossenheit
Die Möglichkeit elektronischen Stimmabgabe per Internet hätte die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl signifikant gesteigert. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Branchenverbands Bitkom hervor.
Anbieter zum Thema
Befragt wurden 2.000 wahlberechtigte Bürger. Danach gaben 21 Prozent der Nichtwähler an, dass sie gewählt hätten, wenn sie die Möglichkeit zur elektronischen Stimmabgabe per Internet gehabt hätten. Auf alle Wahlberechtigten bezogen entspricht das 6 Prozent. Die Wahlbeteiligung wäre bei der Bundestagswahl von historisch niedrigen 71 Prozent auf 77 Prozent gestiegen.
Besonders aufgeschlossen sind die Jüngeren für elektronische Wahlverfahren per Internet. 25 Prozent der 18- bis 29-Jährigen Nichtwähler hätten davon Gebrauch gemacht, aber nur 11 Prozent der über 59-Jährigen. Dass es einen großen Bedarf für eine Alternative zum Gang ins Wahllokal gibt, zeige der hohe Anteil von Briefwählern. Bei der Bundestagswahl 2005 haben fast 19 Prozent der Wähler die Briefwahl genutzt, was rund 9 Millionen Stimmen entspricht.
Nach der BITKOM-Umfrage würden auch viele aktive Wähler künftig per Internet wählen. Insgesamt würde fast die Hälfte der Bundesbürger (47 Prozent) ihre Stimme bei Wahlen elektronisch abgeben. Unter den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 57 Prozent. Neben Parlamentswahlen auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene könnten Online-Wahlen auch bei Volksabstimmungen oder Betriebsratswahlen durchgeführt werden.
(ID:2041477)