Digital Roadmap – Made in Austria „Mehr als nur ein Stück Hochglanzpapier“
Österreich hat eine digitale Roadmap ins Leben gerufen, die den Anschluss des Landes an die internationale Entwicklung garantieren soll. eGovernment Computing sprach mit Staatssekretärin Munar Duzdar im Bundeskanzleramt über die Hintergründe.
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Die Digital Roadmap Austria ist eine Initiative der österreichischen Bundesregierung, koordiniert durch die Staatssekretariate im Bundeskanzleramt und im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, vertreten durch die Staatssekretärin Munar Duzdar und den Staatssekretär Dr. Harald Mahrer.
Mit der Digital Roadmap soll der stattfindende digitale Wandel optimal genutzt werden, um Österreich als Wirtschafts- und Innovationsstandort zu stärken und die Teilhabe aller Menschen an der digitalen Welt zu ermöglichen. Österreich soll weiterhin international konkurrenzfähig bleiben und in Zukunft wieder Innovation-Leader in Europa werden.
Frau Staatssekretärin Duzdar, die „Digital Roadmap“ wurde im Februar noch unter Ihrer Vorgängerin Sonja Steßl begonnen. Wie wird es nach dem Wechsel im Bundeskanzleramt mit der Roadmap weitergehen?
Duzdar: Der Prozess wurde bereits im Sommer 2015 gestartet. Es wurde ein Koordinationsteam gebildet und dann alle Bundesministerien eingebunden, eine Reihe von Gebietskörperschaften und auch die Sozialpartner. Wir halten derzeit bei 50 Sitzungen von mehr als 100 ExpertInnnen. Dabei haben wir neun Themenfelder identifiziert und entsprechende Handlungsanleitungen erarbeitet.
Das Diskussionspapier wurde dann online zur Diskussion gestellt und wir haben 8.000 Stimmen, mehr als 2.200 Kommentare von über die 600 TeilnehmerInnen erhalten. Diese werden nun analysiert, bewertet und nach Möglichkeit in die überarbeitete Version einbezogen. Bis Ende 2016 soll die Roadmap-Strategie zum Beschluss der Bundesregierung vorgelegt werden. Danach wollen wir sie jährlich überarbeiten. Für alle, die es interessiert: Das Diskussionspapier, Kommentare und Bewertungen sind im Internet abrufbar.
Welches sind die zentralen Inhalte der Strategie, und wie sollen sie umgesetzt werden?
Duzdar: Gesellschaft und Inklusion, Infrastruktur, Sicherheit, Bildung, Gesundheit, Arbeit, Wirtschaft, Forschung und vieles andere mehr – unsere Digital Roadmap hat viele Facetten. Die Digital Roadmap soll alle Lebenslagen unserer Gesellschaft, des Staates und der Wirtschaft abdecken. Wesentlich für den Erfolg wird sein, dass das vorhandene Engagement gebündelt wird. Wir brauchen einen Fahrplan, um den digitalen Wandel optimal zu gestalten und zu nützen beziehungsweise möglichst vielen die Teilhabe zu ermöglichen und gleichzeitig Österreich als Wirtschafts- und Innovationsstandort zu stärken.
Die Digitale Roadmap betont – wie das Wiener Projekt – sehr den Open-Data- und Partizipationsgedanken, zum Beispiel durch Online-Befragung. Was hat die Digitale Roadmap von Wien gelernt?
Duzdar: Die umfassende Beteiligungsmöglichkeit über unsere Online-Plattform verbunden mit den Treffen mit den Stakeholdern, unsere laufenden Kontakte und die transparente Weiterentwicklung der Digital Roadmap sind wesentlich für gute Inhalte, Transparenz und Akzeptanz. Mir ist besonders wichtig, dass wir nicht nur ein hübsches „Hochglanzpapier“ schaffen, das präsentiert wird und dann in der Schublade verschwindet. Wir wollen mit der Digital Roadmap einen umfassenden Prozess in Gang setzen. Der soll uns in den nächsten Jahren begleiten, den wollen wir weiterentwickeln.
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