Intelligentes Energiemanagement Kreuzfahrtschiff wird zur Smart City

Redakteur: Sariana Kunze

Ein Kreuzfahrtschiff ist eine echte Stadt. Es bietet seinen Passagieren alles, was das Herz begehrt: Wohnraum, Fitness, Kino, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, ärztliche Versorgung und manchmal sogar Schönheitschirurgie. Für diese Meeresgiganten ist ein modernes Energiemanagement unverzichtbar – somit sind sie ein guter Prototyp für eine Smart City.

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Kreuzfahrtschiffe bieten Platz für bis zu 8.000 Personen und werden zur Test-Stadt für Smart Cities
Kreuzfahrtschiffe bieten Platz für bis zu 8.000 Personen und werden zur Test-Stadt für Smart Cities
(ABB)

„Das Kreuzfahrtschiff stellt aus energetischer Sicht ein komplexes System dar. Die Menge der Energieanforderungen an Bord benötigt smarte Lösungen“, sagt Thomas Völkel, Sales Manager Marine & Ports Germany von ABB. Heute werden die unterschiedlichen Energieformen an Bord, wie elektrische, thermische und mechanische hauptsächlich durch den Einsatz fossiler Brennstoffe erzeugt. Nur mit erheblichem Aufwand können weitere Energiequellen herbeigezogen werden.

Basis für ein modernes Energiemanagement an Bord ist ein umfassendes Programm von Schiffsinformations- und Automationsprodukten. Damit lassen sich alle Prozessdaten aus den Schiffskomponenten oder den Schiffssystemen erfassen. Eigentümer und Betreiber erhalten so den vollen Überblick über den Energieverbrauch und der Energieströme auf ihren Schiffen – Voraussetzung für die Sicherheit und Maximierung der Verfügbarkeit.

Die heute vorhandene Leistungsregelung von ABB ist eine standardisierte Einrichtung. Sie kann, laut ABB, einen sicheren Betrieb von Energieerzeugungsanlagen gewährleisten. Hier reicht die zentrale Anordnung der Einrichtung – beispielsweise im Kontrollzentrum des Schiffes – aus, um die bereits genannten Daten zu sammeln, auszuwerten und zu regeln.

Faktor Zeit verlangt nach dezentraler Anordnung

Energie ist aus mathematischer Sicht jedoch das Produkt aus Leistung und Zeit. Und zur Erfüllung künftiger Anforderungen an ein Smart Grid reicht die herkömmliche Leistungsregelung nicht mehr aus. ABB arbeitet an verfeinerten Energiemanagementsystemen, die zusätzlich verschiedene Netze abstimmen, Energieformenkombinationen berücksichtigen und sich auch mit der Energiedichte und einem möglichen Speicher beschäftigen.

Hier hat der Faktor „Zeit“ Einzug erhalten, und zentrale Anordnungen reichen nicht mehr aus. Die Menge der zu erfassenden Daten lässt sich sinnvoll nur noch in dezentralen Anordnungen kontrollieren. Damit werden Effizienzsteigerung sowie Emissionsreduktion gewonnen.

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