Studie IT-Manager im Gesundheitswesen setzen auf bessere Cybersicherheit
Nicht zuletzt die jüngsten Ransomware-Attacken haben das Thema „Cybersicherheit“ im Gesundheitswesen in den Fokus gerückt. Palo Alto Networks hat dazu exemplarisch IT-Verantwortliche des britischen National Health Service (NHS) befragt. In Zusammenarbeit mit Vanson Bourne wurden 100 IT-Entscheider beim NHS über die Bedeutung der Datensicherheit im Zuge der jüngsten Cyberangriffe befragt. Hat die Untersuchung auch für Deutschland Relevanz?
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Die große Mehrheit der Befragten (90 Prozent) glaubt, dass die Priorisierung der Cybersicherheit im britischen Gesundheitswesen das Potenzial der Digitalisierung zur Verbesserung der Patientenversorgung freisetzen wird. Sie sind sich auch darin einig, dass Cybersicherheitsinvestitionen auf lange Sicht erhebliche Einsparungen ermöglichen könnten (83 Prozent), wodurch sich landesweit durchschnittlich 14,8 Millionen Britische Pfund pro Jahr einsparen ließen. Die Umfrageteilnehmer schätzten, dass eine verbesserte Cybersicherheit genug Geld sparen würde, um weitere 150 Ärzte und 250 Krankenschwestern im nationalen Gesundheitsdienst zu beschäftigen.
Datensicherheit hat Priorität
Alle Befragten waren sich darin einig, dass Daten sicher aufbewahrt werden müssen. Die Vorteile der Cybersicherheit werden als umfassend angesehen: 65 Prozent glauben, dass sie das Vertrauen der Patienten verbessert, fast die Hälfte (49 Prozent) glaubt, Prozesse rationalisieren zu können, und 45 Prozent sehen langfristige Kosteneinsparungen als Ergebnis.
Angesichts der jüngsten Cyberangriffe wie WannaCry, die sich auch auf den Dienst am Patienten auswirkten, sind sich die IT-Manager im Gesundheitswesen bewusst, dass noch mehr getan werden kann, um eine stabile und weit verbreitete Cybersicherheitskultur in den Organisationen zu fördern. Die soll durch verbesserte Sensibilisierung und Trainingsmaßnahmen erfolgen.
Während 41 Prozent der Meinung waren, dass alle Mitarbeiter spezifische Schulungen erhalten sollten, gab nur eine Minderheit der T-Fachleute bekannt, dass Mitarbeiter an vorderster Front, die auf IT-Systeme zugreifen, Cybersicherheitsschulungen erhalten sollen. Dazu zählen Administratoren (30 Prozent), Ärzte (11 Prozent) und Krankenschwestern (6 Prozent).
Das Vertrauen der Patienten in die Datenverarbeitung
In einem Sektor, der zunehmend digitalisiert wird und auf Daten angewiesen ist, ist das Vertrauen der Patienten in die Art und Weise, wie ihre Daten verwendet und gespeichert werden, von wesentlicher Bedeutung.
Die Untersuchung ergab, dass IT-Entscheidungsträger meist der Meinung sind, dass Patienten ein gutes oder hohes Vertrauen in die Verwendung oder Speicherung ihrer Daten durch den nationalen Gesundheitsdienst NHS haben (81 Prozent bzw. 67 Prozent). Ein Viertel der Befragten glaubt jedoch, dass Patienten nur ein geringes Vertrauen darin haben, wie das NHS ihre Daten speichert. Mehr als einer von zehn Befragten (16 Prozent) geht davon aus, dass Patienten sehr wenig Vertrauen in die Verwendung ihrer Daten durch den NHS setzen. Um diese Vertrauenslücke zu schließen, wird die Priorisierung der Cybersicherheit als Schlüsselelement angesehen (89 Prozent).
Optimierungsbedarf bei der GDPR-Compliance
Was die Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) angeht, sind IT-Entscheidungsträger im Allgemeinen über die im Jahr 2018 in Kraft tretenden Änderungen informiert. 83 Prozent haben von der Unternehmensleitung Unterstützung erhalten, und 95 Prozent geben an, dass sie wissen, was nötig ist, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Die Mehrheit der Befragten (58 Prozent) glaubt, dass ihr Standort bis Mai 2018 für die DSGVO bereit sein wird, und 16 Prozent glauben sogar, dass der NHS bereits konform ist. Nichtsdestotrotz erkennen mehr als drei Viertel (77 Prozent), dass ihre IT-Systeme noch verbessert werden müssen, um die Compliance bei der Datenverarbeitung sicherzustellen.
Die Digitalisierung kann erhebliche Vorteile für Patienten und Mitarbeiter mit sich bringen: die Fähigkeit, Geld zu sparen und die Patientenversorgung durch nahtlose digitale Prozesse zu verbessern. Dies hängt jedoch davon ab, wie der NHS die Cybersicherheit nutzt, um das Vertrauen der Patienten zu wahren und gleichzeitig von seinem exponentiellen Datenwachstum zu profitieren. Die Verhinderung erfolgreicher Cyberangriffe wird von größter Bedeutung sein, um die Unterbrechung von medizinischen Diensten zu verringern und das Vertrauen der Patienten zu stärken. So können künftig Daten zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse besser genutzt werden.
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