IDC benennt Wachstumssegmente IT-Ausgaben bröckeln nicht überall

Autor / Redakteur: IDC-Analyst Joachim Benner / Katrin Hofmann

Zwar haben schlechte Nachrichten derzeit Hochkonjunktur, doch zeigen IDC-Untersuchungen in einigen Branchen durchaus erfreuliche Entwicklungen. Einige profitieren sogar und andere wiederum reagieren kaum auf zyklische Schwankungen.

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Einige Kundensegmente haben nach wie vor Potenzial. Für die IT-Ausgaben im Gesundheitswesen zum Beispiel erwartet IDC für dieses Jahr eine überdurchschnittlich hohe Wachstumsrate von gut sechs Prozent. Auch im Bereich der Energie- und Wasserversorgung ist mit Zuwachs zu rechnen, der sich voraussichtlich zwischen drei und vier Prozent bewegen wird. Die IT-Ausgaben der Öffentlichen Verwaltung, die über zehn Prozent des Marktes ausmachen, werden diese im Jahr 2009 mit vier Prozent spürbar wachsen.

eGovernment bietet Potenzial

Begünstigt wird dies durch den Willen der Regierung, verstärkt in die öffentliche Verwaltung zu investieren. Ein zentrales Thema hier ist der Ausbau von eGovernment-Angeboten. Über einen reinen Internetauftritt hinaus entwickelt sich eGovernment zunehmend hin zu einer Plattform, die eine medienbruchfreie automatisierte Geschäftsabwicklung ermöglicht, auch über kommunale Grenzen hinweg.

Weiterhin profitieren einzelne IT-Segmente von der Krise. Der Markt für IT-Services gestaltet sich im kommenden Jahr zwar etwas zurückhaltender, gleichwohl wird dieses Segment ebenfalls weiter wachsen. Bei IT-Services-Investitionen können durchaus 3,3 Prozent mehr als im Jahr 2008 erwartet werden. Gestützt wird der Markt vor allem dadurch, dass Unternehmen nun verstärkt alternative und preislich attraktive Bezugsmodelle von Hard- und Software suchen.

Outsourcing wächst sehr gut

Auch der Bereich Outsourcing entwickelt sich sehr gut. Outsourcing ist und bleibt nach wie vor das größte Segment des deutschen IT-Dienstleistungsmarktes und wächst überdurchschnittlich. Der Trend zur Reduzierung der IT-Fertigungstiefe setzt sich trotz Wirtschaftskrise fast ungebrochen fort, so dass Outsourcing noch weiter an Bedeutung gewinnt. Im Jahr 2012 wird der Anteil rund 48 Prozent am Markt für IT-Services in Deutschland betragen.

Cloud Computing legt zu

Innovative Beschaffungsmodelle wie Cloud Computing werden ebenfalls die Gewinner der Krise sein. Durch Cloud Computing können die Unternehmen künftig flexibel und kostengünstig IT über das Internet beziehen, was gerade jetzt für viele an Attraktivität gewinnt.

Die Chancen, die sich trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation bieten, machen Mut und versprechen Hoffnung zugleich. Man könnte zwar meinen, dass Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen die Köpfe einziehen und sich mit IT-Ausgaben zurückhalten, doch in Bereichen, wo klare Nutzeneffekte und Vorteile zu erzielen sind, wird nach wie vor weiter Geld ausgegeben. Bestätigt wird dieser Eindruck durch die neueste IDC-Studie „Der IT-Markt in Deutschland im Zeichen der Krise, 2007-2012 – Update 4. Quartal 2008“. Darin rechnet IDC mit einem Anstieg und einer annualisierten Rate von 3,2 Prozent der IT-Ausgaben in Deutschland in den Jahren 2007 bis 2012.

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