Von Open Data zu Big Data – Grenzenloses eGovernment Impulse für ein gemeinsames Vorgehen auf europäischer Ebene

Redakteur: Manfred Klein |

Die Einführung von Open Data und Open Government wird die Öffentliche Verwaltungen in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen stelle­n. Welche Schwierigkeiten sehen die Vertreter der Öffentlichen Verwaltunge­n mit dieser Entwicklung auf sich zukommen und welche Erwartunge­n verbinden sie dabei mit dem Summit?

Anbieter zum Thema

In jedem Jahr diskutiert der eGovernment Summit die aktuelle Entwicklung rund um eGovernnment
In jedem Jahr diskutiert der eGovernment Summit die aktuelle Entwicklung rund um eGovernnment
(Archiv: Vogel Business Media)

Wenn in diesem Herbst der eGovernment Summit zum fünften Mal stattfindet, dann wird eines der zentralen Themen auf dem Bonner Petersberg die Auswirkung von Open Data und Open Government auf die Entwicklung von eGovernment sein. Die Schirmherrin des Gipfeltreffens, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe, hatte dies in ihrem Grußwort so begründet: „Transparenz, Partizipation und Kooperation sind Bereiche, in denen wir das Handeln des Bundes und der Länder enger aufeinander abstimmen wollen.“ Nur so sei eine bessere Einbindung der Bürger in die Prozesse der Verwaltung möglich.

Erwin Schwärzer, Leiter des Referats Grundsatzangelegenheiten der IT und des eGovernment im Bundesinnenministerium, begründet die Wahl dieses Schwerpunktes so: „Bürgerbeteiligung und Transparenz – also die Kernpunkte von Open Government – gehören zu unserem Verständnis einer modernen Verwaltung. Mit dem technischen Fortschritt wird die Kommunikation zwischen Bürger und Verwaltung schneller und die Erwartungen der Öffentlichkeit an ein transparentes Verwaltungshandeln größer. Eine unsere Kernaufgaben muss dabei aus meiner Sicht die Analyse, Koordinierung und Bündelung der Aktivitäten sein.“

Um dieses Ziel zu erreichen, baue der Bund zum Beispiel gemeinsam mit den Ländern und in Abstimmung mit den Kommunen bis Anfang 2013 den Prototypen eines ebenenübergreifenden Open-Government-Portals auf, über das offene Daten der Verwaltung aller Ebenen auffindbar gemacht würden.

Das sei aber natürlich nur ein erster Schritt hin zu einem offenen Regierungs- und Verwaltungshandeln, zumal Open Government nicht nur durch Technik umgesetzt werden könne. Vielmehr bedeute es einen umfassenden Wandel von Verwaltung, Politik und Gesellschaft. „Im Ergebnis kann es aber aus meiner Sicht zu besseren Entscheidungen und bürgernäheren Entscheidungsprozessen, zu mehr Nachvollziehbarkeit von Politik und Verwaltung und letztlich auch zu einer effizienteren Aufgabenwahrnehmung in der Verwaltung führen“, so Schwärzer

Der hessische CIO Horst Westerfeld schätzt das Thema so ein: „Open Government ist eine der wichtigen Herausforderungen der Öffentlichen Verwaltung. Auch wenn man berücksichtigt, dass das Thema bereits 1957 in einem Artikel von Wallace Parks in der George Washington Law Review diskutiert wurde, besteht auch heute noch die Herausforderung in der Umsetzung von Kooperation, Transparenz und Partizipation mittels der Technologien von eGovernment. Derzeit wird die Bereitstellung von öffentlichen Daten der Verwaltung in maschinenlesbaren Formaten für Bürger und Unternehmen unter dem Begriff Open Data intensiv diskutiert, obwohl schon seit längerer Zeit Daten der Verwaltung auch über das Internet offen zur Verfügung gestellt werden, wie Geodaten, statistische Daten oder Haushaltsdaten.“

So würden bereits vereinzelt in den Portalen der öffentlichen Gebietskörperschaften eigene Navigationsstrukturen angeboten, die auf Open-Data-Bestände verwiesen. Da der Bund Anfang 2013 mit seinem Portal einem ähnlichen Ansatz folgen werde, könne die Abstimmung darüber zwischen Bund und Ländern im IT-Planungsrat nur befürwortet werden, damit die Nutzer neben den allgemein bekannten Suchmaschinen auch einen einfachen Zugang über die Internetseiten von Bund und Ländern erhielten.

(ID:35956500)