Deutsche Anwenderunternehmen investieren trotz Eurokrise IDC: IT-Anbieter müssen bei Preisgestaltung nachbessern
Die Grundstimmung unter den IT-Entscheidern deutscher Firmen bezüglich IT-Investitionen ist positiv. Dennoch: Mancher IT-Anbieter scheitert an seinen Preisvorstellungen in Verbindung mit mangelndem Wissen über die Bedürfnisse der potenziellen Käufer, wie eine IDC-Studie zeigt.
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Die IT-Entscheider deutscher Unternehmen gehen für die kommenden Monate mehrheitlich von einer tendenziell positiven Entwicklung des Business aus. Diese Grundstimmung spiegelt sich auch in den Investitionen in Hardware, Software und Services für 2012 wider, so erwarten rund 40 Prozent der Unternehmen gleichbleibende und knapp 38 Prozent steigende ITK-Budgets.
Dennoch ist und bleibt der Preis offenbar das entscheidende Kriterium, wenn es darum geht, welcher Anbieter den Zuschlag für IT-Projekte erhält. Hier muss nachgebessert werden. Ebenfalls ausbaufähig ist das Wissen der IT-Anbieter um die Anforderungen und Bedarfe ihrer Kunden. Dies ergab eine Befragung von 320 IT-Enscheidern deutscher Unternehmen, die IDC im November 2011 durchgeführt hat.
Investitionsstimmung durchaus optimistisch
Ein zu hoher Preis und die mangelnde Kenntnis der Kundenbedarfe sind die Hauptgründe dafür, dass viele IT-Anbieter nicht auf die Short List für große IT-Investitionsprojekte deutscher Anwenderunternehmen gelangen. Dies ist ein Ergebnis einer Studie, für die IDC im November 2011 rund 320 IT-Entscheider in Deutschland befragt hat. Die Anbieter von Hardware, Software und Services sollten nach Meinung von IDC dringend nachbessern, denn die Investitionsbereitschaft der Organisationen hierzulande stellt sich deutlich optimistischer dar, als man gemeinhin annehmen könnte. Rund 80 Prozent der Firmen erwarten für 2012 eine gleichbleibende oder bessere gesamtwirtschaftliche Ertragslage, was sich bei 40 Prozent in stagnierenden und 38 Prozent der Unternehmen in steigenden ITK-Investitionen niederschlägt. Rund 49 Prozent des Budgets werden für Hardware und Software verwendet, je 17 Prozent werden für externe IT-Dienstleistungen und die internen IT-Mitarbeiter in Vollzeitbeschäftigung ausgegeben, der Rest entfällt auf Telekommunikations-Dienstleistungen.
„Interessant ist, dass lediglich 40 Prozent der befragten Firmen den Return on Investment ihrer IT-Investitionen berechnen, im Umkehrschluss tun es 60 Prozent nicht“, sagt Jennifer Waldeck, Research Analystin bei IDC in Frankfurt. „Anhand einer RoI-Berechnung könnte die IT jedoch schwarz auf weiß den Nachweis erbringen, inwieweit sie die geschäftlichen Ziele tatsächlich unterstützt. Wir empfehlen IT-Verantwortlichen daher, sich in ihrem Unternehmen für eine regelmäßige Berechnung einzusetzen."
Top-Prioritäten
Ganz oben auf der Liste der Anforderungen an die IT für die kommenden Monate steht das Thema IT-Sicherheit (57 %), es folgen die Verbesserung der IT-Performance (30 %) und das Business-IT-Alignment, also die Ausrichtung der IT an den Geschäftsprozessen (28 %). Das Auslagern von Teilen der IT bildet das Schlusslicht bei den Nennungen, diese Aktivitäten werden lediglich von sieben Prozent der Unternehmen vorangetrieben. Demgegenüber geben knapp 28 Prozent der Befragten an, ihre Unternehmens-IT zumindest teilweise durch externe Anbieter verwalten zu lassen.
Um künftig ein aktuelles Stimmungsbild zeichnen zu können, befragt IDC seit November 2011 vierteljährlich rund 300 IT-Entscheider aus Unternehmen in Deutschland. Die Themenabdeckung reicht dabei von Investitionsabsichten, geplanten Austauschzyklen der Infrastruktur bin hin zu Cloud Computing, Mobility oder Big Data. Die Ergebnisse stellt IDC im Rahmen ihres Executive Informationen Service zur Verfügung. Weitere Informationen hierzu können Interessenten bei IDC unter info_ce@idc.com oder telefonisch (069-90502-0) anfordern.
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