IT muss Beitrag zur Konsolidierung Öffentlicher Kassen leisten Hessens CIO fordert schlankere eGovernment-Strukturen

Redakteur: Manfred Klein

Der Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologien in der Öffentlichen Verwaltung bedarf nach Ansicht des Hessischen Staatssekretärs Horst Westerfeld, Bevollmächtigter für eGovernment und Informationstechnologie der Landesregierung (CIO), dringend einer strukturellen Verschlankung.

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„Die Öffentliche Verwaltung in Deutschland ist im IT-Bereich zu teuer und es müssen die Ressourcen besser als bisher gebündelt werden“, erklärte Westerfeld im Umfeld des eGovernment Summit 2010 der eGovernment Computing. Nach Angaben des Staatssekretärs kosten die eGovernment-Strukturen von Bund, Ländern und Gemeinden pro Jahr etwa 18 Milliarden Euro. „In Zeiten harter Verteilungskämpfe um die knappen öffentlichen Mittel muss auch der IT-Sektor einen angemessenen Beitrag zur Konsolidierung leisten“, sagte Westerfeld und bezeichnete einen Einsparbetrag von jährlich 2 Milliarden Euro als realistisch.

So seien in Hessen schon vor etlichen Jahren alle Rechenzentren zu einem landesinternen Dienstleister, der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung (HZD), zusammengeführt worden. Gleiches gelte für die hessischen Kommunen, die mit der ekom21 inzwischen einen einzigen öffentlichen IT-Dienstleister in Anspruch nehmen. Nach Angaben Westerfelds erwirtschaftet die HZD allein in diesem Jahr durch Effizienzsteigerungen Einsparungen von 30 Millionen Euro. „Das Beispiel der HZD zeigt, dass substanzielle Einsparungen im IT-Bereich möglich sind, ohne die Qualität der Dienstleistungen zu gefährden“, so der Staatssekretär. „Die Einsparungen im IT-Sektor helfen bei der Senkung der Nettoneuverschuldung und entlasten somit die Bürger und Unternehmen.“

Die Bündelung der eGovernment-Aktivitäten von Bund, Ländern und Gemeinden muss nach den Worten Westerfelds bei den Rechenzentren beginnen. „Heute betreibt die Öffentliche Hand rund 400 Rechenzentren. 100 Rechenzentren sind ausreichend, um auch künftig effizient Leistungen für die Verwaltung erbringen zu können.“. Ähnlich sei die Situation bei den Applikationen. Derzeit existierten rund 12.000 Applikationen in Deutschland, die mittelfristig durch Konsolidierung ohne Qualitätsverlust auf ein Zehntel reduziert werden könnten.

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