„KOMPASS“ Hessen will Sicherheitsprogramm landesweit anbieten
Das Modellprojekt „KOMPASS“ soll laut Hessens Innenminister Peter Beuth nun landesweit ausgerollt werden.
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Hessens Innenminister Peter Beuth hat gemeinsam mit Bürgermeistern der vier Modellkommunen Hanau, Bad Homburg, Schwalbach am Taunus und Maintal eine erste Bilanz zum Sicherheitsprogramm KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) gezogen und die Ausweitung des Sicherheitsangebots auf ganz Hessen angekündigt.
„Die ersten Schritte in den vier KOMPASS-Modellkommunen verdeutlichen bereits, dass dort individuelle und passgenaue Sicherheitslösungen entwickelt werden. Diese werden für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort ein spürbares Sicherheitsplus schaffen. Mit KOMPASS sorgen die kommunalen Sicherheitspartner gemeinsam für mehr Sicherheit“, erläuterte Beuth. KOMPASS werde künftig einen Mehrwert für die Sicherheit in ganz Hessen schaffen.
Die Sicherheitsmaßnahmen in den Modellkommunen umfassten folgende Maßnahmen:
- Videoüberwachung,
- elektronische Schließsysteme,
- „Schutzmann/Schutzfrau vor Ort“,
- Sicherheitsberater für Senioren,
- Ausweitung der aufsuchenden Sozialarbeit,
- Aufstockung der Ordnungspolizei.
Videoüberwachung
Der Ausbau der Videoüberwachungsanlagen auf öffentlichen und belebten Plätzen und Wegen ist laut Hessens Innenministerium „ein wichtiger Baustein kommunaler Sicherheitsarchitektur“, auch KOMPASS setzt gezielt auf Videokameras.
In Hessen seien im Jahr 2017 in 16 Städten 20 Bildaufzeichnungsanlagen mit insgesamt 148 Kameras von Polizei- und Gefahrenabwehrbehörden zur Überwachung öffentlicher und belebter Straßen und Plätze betrieben worden. „An den videoüberwachten Örtlichkeiten werden jährlich über 2.100 Straftaten registriert, bei denen die Aufzeichnungen für die Ermittlungen oder gar zur Klärung der Straftaten beitragen können“, heißt es.
Das Land Hessen fördert den Ausbau von Videoüberwachung nach eigenen Angaben jährlich mit 1,3 Millionen Euro. Bis zu zwei Drittel der Anschaffungskosten einer Kommune werden dabei durch das Land übernommen.
Sicherheitssiegel
KOMPASS ist ein Angebot des Hessischen Innenministeriums an die hessischen Städte und Gemeinden. Ziel des Programms ist es laut Ministerium, die Sicherheitsarchitektur in den Kommunen individuell weiterzuentwickeln und passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort zu entwickeln. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Prävention liegen.
„Jede Stadt und Kommune, die sich künftig KOMPASS-Kommune nennen darf, steht bereits dafür, dass dort in Kooperation mit der Polizei gemeinsam an der Stärkung der Sicherheit gearbeitet wird. Wenn die ausgemachten Probleme angepackt und Lösungen erfolgreich umgesetzt wurden, werden diese KOMPASS-Kommunen mit dem Sicherheitssiegel als ‚sichere Kommune‘ ausgezeichnet“, so Beuth weiter. Die Auszeichnung mit dem Sicherheitssiegel bedeute aber nicht, dass dort nun kein Fahrrad mehr geklaut werde.
Das Sicherheitssiegel stehe vielmehr dafür, dass die Kommune sich in besonderem Maße für die Sicherheit ihrer Bürger eingesetzt, deren Sorgen und Ängste aufgegriffen und gemeinsam mit der Polizei Sicherheitsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt habe. „Das Sicherheitssiegel ist somit die Wertschätzung für geleistete Arbeit für mehr Sicherheit vor Ort“, so der Innenminister. In den vier Modellkommunen sei das Projekt im Dezember 2017 gestartet worden und habe bereits viel für die Sicherheit vor Ort getan. „In den vier Kommunen wurde wichtige Pionierarbeit für Hessens Sicherheit geleistet“, betont Beuth.
Manpower
Das Hessische Innenministerium weist den Polizeipräsidien für KOMPASS jeweils zwei zusätzliche Stellen – hessenweit insgesamt 14 – zu, um so den Bereich der Prävention dort weiter zu stärken. Außerdem soll eine Geschäftsstelle für KOMPASS beim Hessischen Landeskriminalamt eingerichtet werden, die mit ebenfalls zwei zusätzlichen Stellen ausgestattet sein wird. „Darüber hinaus werden wir 30 weitere ‚Schutzmänner vor Ort‘ landesweit einsetzen“, so Beuth.
Den kompletten KOMPASS-Leitfaden mit den Best-Practice-Beispielen aus den Modellkommunen finden Sie online als PDF HIER.
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