Cloud Computing in der Öffentlichen Verwaltung Heiter bis wolkig: Behörden und die Verlockung der Cloud

Redakteur: Manfred Klein

Cloud Computing ist in aller Munde – auch in der Öffentlichen Verwaltung. Doch ist die Verunsicherung, ob die Technologie tatsächlich für Verwaltungen mit ihren Anforderungen an Datenschutz und Sicherheit geeignet ist, nach wie vor groß. Entsprechend unterschiedlich fallen die Einschätzungen der Verantwortlichen aus.

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Noch ist es weiter Weg, ehe CLoud Computing in der Öffentlichen Verwaltung Alltag ist (Foto: AA+W - Fotolia.com)
Noch ist es weiter Weg, ehe CLoud Computing in der Öffentlichen Verwaltung Alltag ist (Foto: AA+W - Fotolia.com)

Wo also stehen die Verwaltungen im Augenblick? eGovernment Computing hat sich umgehört und ein Stimmungsbild eingefangen. Natürlich kann eine solche Bestandsaufnahme nicht vollständig sein. Die eingeholten Aussagen ergeben aber dennoch ein repräsentatives Bild und zeigen sehr schön, dass es auch hier Avantgardisten und vorsichtige Zauderer gibt, die die Technologie erst einmal genau prüfen wollen.

Noch ist die Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums „Sichere Internet-Dienste – Sicheres Cloud Computing für Mittelstand und öffentlichen Sektor (Trusted Cloud)“ also nicht am Ziel. Laut Auskunft des Bundesinnenministeriums (BMI) nimmt das Interesse der Verwaltungen an Cloud Computing aber zu.

„Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nimmt ein zunehmendes Interesse der Öffentlichen Verwaltung beim Thema Cloud Computing wahr. Es gibt jedoch innerhalb der Bundesverwaltung keine abgestimmte Cloud-Strategie oder konkrete Überlegungen zum Aufbau einer Bundes-Cloud“, so die Auskunft des BMI.

Ansätze würden zwar bereits diskutiert, denn das technologische Potenzial von Cloud Computing werde seitens der Verwaltung anerkannt.

„Jedoch müssen insbesondere aus Sicht des BMI noch rechtliche Fragestellungen und IT-Sicherheitsaspekte analysiert werden, bevor Cloud-Dienste für die Verwaltung zum Einsatz kommen können“, so das Fazit des BMI.

Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz ist man offenkundig bereits weiter. „Nach unserer Auffassung ist es längst keine Frage mehr, ob Cloud Computing im Öffentlichen Sektor Einzug halten wird.“

Zwar könne ein für die Öffentliche Verwaltung hinreichend hohes Datenschutzniveau in einer öffentlichen Cloud (Public Cloud), in der die Server gegebenenfalls weltweit verteilt sind, nicht erreicht werden, heißt es von dort.

Aber: „Dagegen stellt das Modell einer privaten Cloud (Private Cloud) für die Öffentliche Verwaltung eine sachgerechte Option dar, um die mit der neuen Technologie erzielbaren umfangreichen Effektivitäts-, Einspar- und Effizienzpotenziale mehr und mehr zu erschließen.“

Aber auch in Mainz werden die Verantwortlichen von ungelösten Sicherheitsfragen umgetrieben: „Grundsätzlich stellen die zu lösenden Fragestellungen zur IT-Sicherheit die größten Herausforderungen dar.“ Und dennoch heißt es: „Cloud Computing ist nach unserer Auffassung ein Katalysator für Verwaltungsmodernisierung und eGovernment und besitzt daher für den Öffentlichen Sektor strategische Bedeutung.“

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