Umzug von London Hannover konkurriert um Sitz der Europäischen Arzneimittel-Agentur

Redakteur: Ira Zahorsky

Niedersachsen hat sich um den Sitz der Europäischen Arzneimittel-Agentur beworben. Die EU-Institution braucht nach dem Austritt Großbrittaniens aus der EU einen neuen Sitz.

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Auch Hannover hat sich nun neben weiteren deutschen Städten sowie zahlreichen europäischen Metropolen um den Sitz der Europäischen Arzneimittel-Agentur beworben
Auch Hannover hat sich nun neben weiteren deutschen Städten sowie zahlreichen europäischen Metropolen um den Sitz der Europäischen Arzneimittel-Agentur beworben
(Bild: http://www.ema-to-hannover.eu/)

Niedersachsen hat seine Bewerbung um den Sitz der Europäischen Arzneimittel-Agentur (European Medicines Agency, EMA) bei der Bundesregierung eingereicht. Sollte die Bewerbung Erfolg haben, würde die EU-Institution von London nach Hannover umziehen. Die Zahl der Mitbewerber ist allerdings groß. So haben sich allein aus Deutschland unter anderem die Städte München, Berlin und Bonn beworben.

„Niedersachsen bietet mit seinen herausragenden Forschungseinrichtungen und Unternehmen im Bereich der Gesundheitswirtschaft eine nahezu perfekte Heimat für eine Institution wie die EMA“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil. Hannover sei ein idealer Bewerber.

Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok sichert die volle Unterstützung der Landeshauptstadt für die EMA zu. „Hannover ist eine erfolgreiche Messe- und Kongressstadt mit einer starken Gesundheitswirtschaft. Internationalität und Gastfreundschaft sind Teil unserer DNA. Wir unterstützen die EMA, wo wir können. Wir stellen attraktive Flächenoptionen bereit. Hannover als grüne Großstadt mit vielfältigen Kultur- und Freizeitangeboten bietet alles, damit sich die Beschäftigten und ihre Familien bei uns wohl fühlen.“

Sitz der EMA mit ihren derzeit rund 900 Mitarbeitern ist noch London. Nachdem die britische Regierung aber Ende März offiziell den Austritt aus der EU beantragt hat, muss sich die Agentur eine neue Heimat suchen. Ihre Aufgabe ist der Schutz und die Förderung der Gesundheit von Mensch und Tier durch die Beurteilung und Überwachung von Human- und Tierarzneimitteln. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Frage von Arzneimittelzulassungen in der EU. Gegründet wurde die Agentur im Jahr 1995.

Die Bundesregierung wollte am 12. April darüber beraten, ob sie eine offizielle deutsche Bewerbung um den künftigen EMA-Sitz dem Sekretariat des Europäischen Rates zuleiten wird. Bislang wurde noch keine Entscheidung bekannt gegeben.

Auch außerhalb Deutschlands ist die Konkurrenz groß. Europäische Metropolen wie Kopenhagen, Stockholm, Dublin und Barcelona gehen ins Rennen. Insgesamt 17 weitere EU-Staaten sollen Interesse an der EMA angemeldet haben. Erwartet wird, dass die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in diesem Sommer entscheiden, wohin die EMA umzieht.

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