Gesundheits-Apps Großes Interesse an den „smarten Gesundheitshelfern“

Redakteur: Susanne Ehneß

Die Messung der persönlichen Gesundheitsdaten per App gerät in Mode. Eine Bitkom-Umfrage bestätigt den Trend: Jeder dritte Smartphone-Nutzer würde entsprechende Daten an seine Krankenkasse weitergeben. Allerdings wird meist auch eine Gegenleistung erwartet.

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Blutdruck- und Pulsmessgeräte oder Thermometer, die mit dem Smartphone verbunden werden können, übertragen die gemessenen Daten automatisch auf das Gerät
Blutdruck- und Pulsmessgeräte oder Thermometer, die mit dem Smartphone verbunden werden können, übertragen die gemessenen Daten automatisch auf das Gerät
(Bild: Cheyenne---Fotolia.com)

Immer mehr Smartphone-Besitzer erfassen persönliche Gesundheitsdaten per eHealth-App. So kann man beispielsweise Schritte mitzählen oder sich daran erinnern lassen, wann welches Medikament in welcher Dosis einzunehmen ist.

Der Bitkom sieht den individuellen Nutzen der „smarten Gesundheitshelfer“ besonders bei chronisch kranken Menschen: Wer beispielsweise an Diabetes, Bluthochdruck, Herzkrankheiten oder chronischen Schmerzen leide, müsse seine Vitalwerte regelmäßig messen und protokollieren und sich streng an einen ärztlichen Therapieplan halten. Ebenfalls nützlich seien Blutdruck- und Pulsmessgeräte oder Thermometer, die mit dem Smartphone verbunden werden können, sodass die gemessenen Daten automatisch auf das Gerät übertragen werden.

Die durch solche Apps erfassten Daten rufen nicht nur den Datenschutz auf den Plan, sondern auch die Krankenkassen. „Die Daten können helfen, Patienten individuell zu informieren und zu beraten und sie medizinisch besser zu versorgen. Das sehen gerade ältere Menschen als Chance“, meint Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom. Im Rahmen einer Befragung von 1.279 Personen ab 14 Jahren stellte sich heraus, dass gut jeder dritte Smartphone-Nutzer (37 Prozent) seine Daten an die eigene Krankenkasse weiterleiten würde. Bei den Nutzern ab 65 Jahren war es sogar fast die Hälfte (47 Prozent).

Gegenleistung

Laut Befragung wünscht sich jeder Fünfte (19 Prozent) von seiner Krankenkasse im Gegenzug Versicherungsrabatte, 10 Prozent würden eine Prämie bevorzugen, zum Beispiel in Form von Geld oder eines Gutscheins. 7 Prozent aller befragten Smartphone-Nutzer würden einer Weiterleitung ihrer Daten ganz ohne Gegenleistung zustimmen. Bei den Nutzern ab 65 Jahren sind es sogar 33 Prozent, die keine Gegenleistung erwarten.

Datensicherheit

Dass Gesundheits-Apps einen Arztbesuch nicht ersetzen können, sollte jedem Nutzer klar sein. „Sie können aber die Zahl der Arztbesuche verringern“, so der Bitkom. Außerdem sollten Verbraucher bei der Auswahl von Apps Qualitätsindikatoren beachten wie Testberichte oder Empfehlungen seriöser wissenschaftlicher Einrichtungen. Auch Erfahrungen des behandelnden Arztes oder das Feedback von anderen Nutzern der App können Anhaltspunkte geben, wie leistungsfähig und zuverlässig eine Anwendung sei.

Und: „Selbstverständlich gibt es in einem so hochsensiblen Bereich auch viele Vorbehalte“, räumt Rohleder ein. Wie bei anderen telemedizinischen Anwendungen müssten Datensicherheit und Datenschutz bei Gesundheits-Apps an oberster Stelle stehen.

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