eGovernment-Europameister Österreich leistet Aufbauhilfe in Athen Griechenland bekommt eGovernment made in Austria
Wien wird nach einem Beschluss der EU eGovernment-Bausteine nach Athen liefern. Zuvor hatte Griechenland Brüssel um Aufbauhilfe gebeten. Welche Staaten weitere Komponenten beitragen werden, ist noch unklar. Von den Exportträumen des deutschen Wirtschaftsministeriums mit Media@Komm-Transfer hat man seit fünf Jahren nichts mehr gehört.
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Mittlerweile wurde beschlossen, dass sich Österreich im Falle einer Zusammenarbeit um den Aufbau von eIdentity-Lösungen und eines elektronischen Registers sowie um die Implementierung eines digitalen Langzeitarchivs und eines Workflowsystems mit elektronischer Zustellung kümmern soll.
Die Wiener eGovernment-Experten würden also Griechenland mit allen zentralen eGovernment-Bausteinen versorgen – wenn Athen zustimmt.
Denn auf Anfrage von eGovernment Computing erklärte Christian Rupp, Exekutivsekretär eGovernment des Bundes und Sprecher der Plattform Digitales Österreich: „Die Pläne sind zwar auf Experten-Ebene fertig, es fehlt jedoch noch die politische Freigabe aus Griechenland.“
Welche Auswirkungen vor allem die Übernahme der österreichischen eID-Lösung durch Griechenland für den Export der deutschen nPA-Technologie in andere EU-Staaten haben könnte, ist derzeit noch unklar.
Im Berliner Bundesinnenministerium gibt man sich gelassen: „Im Herbst hat der IT-Planungsrat konkrete Weichen für die zukünftige Ausrichtung des eGovernments gestellt und insgesamt 13 Schwerpunktmaßnahmen zur Umsetzung der Nationalen eGovernment-Strategie beschlossen. Diese schlagen die Brücke zwischen nationalen und europäischen eGovernment-Bestrebungen und berücksichtigen die Umsetzung des Europäischen Aktionsplans eGovernment in Deutschland.“
Der Ministeriumssprecher unterstrich gegenüber eGovernment Computing: „Auf dieser Basis bringt Deutschland auf europäischer Ebene insbesondere seine Expertise in den Themenfeldern Standardisierung, Architektur und Interoperabilität in die relevanten Gremien der Europäischen Union ein. Dies geschieht seit mehreren Jahren vor allem im Rahmen der EU-Pilotprojekte, den sogenannten Large Scale Pilots, die etwa in den Bereichen Gesundheitswesen, elektronische Beschaffung, Justiz oder elektronisches Identitätsmanagement laufen.“
Die Präsentation dieser Projekte am Stand der EU-Kommission auf der CeBIT habe eindrucksvoll gezeigt, welche guten Konzepte für eine effektive Behördenkommunikation hier in der Zusammenarbeit von Kommission und Mitgliedstaaten entwickelt werden konnten. Lösungen aus Deutschland hätten dazu einen entscheidenden Beitrag geleistet.
In Wien geht man die Sache unternehmungslustiger an. Christian Rupp: „Österreich ist seit 2006 auf Platz 1 im eGovernment-Benchmark der EU und auch bei der Nutzung beziehungsweise Zufriedenheit on top. Unser Know-how und unsere Erfahrungen sowie unsere Technologie- und Open-Source-Module bieten wir allen Staaten an. Pro Jahr besuchen rund 30 bis 40 Delegationen die Büros der Plattform Digitales Österreich und wir beraten mehr als ein Dutzend Staaten.
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