Internationale Zusammenarbeit Gesundheitsnetzwerk im Aufbau
Der „Global Health Hub Germany“ will verschiedenste Akteure des Gesundheitswesens zusammenbringen, um gemeinsam die Themen Prävention und Digitalisierung anzugehen.
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Mit einem Netzwerk aus 200 Partnern hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den „Global Health Hub Germany“ gestartet. Die Partner entstammen Gesundheitsorganisationen, Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen aus Wissenschaft und Gesundheitswirtschaft, das Netzwerk will unabhängig agieren. Zentrales Ziel ist der Austausch über thematische und sektorspezifische Grenzen hinweg.
Inhaltliche Schwerpunkte sollen die Bekämpfung von Krankeiten und Präventionsprojekte sein. Spahn möchte mit den Themen
- Tropenkrankheiten,
- Krebsbekämpfung und
- Digitalisierung starten.
Digitalisierung
„Mit dem Aufbau des Global Health Hub nimmt Deutschland seine Verantwortung für eine bessere Gesundheitsversorgung weltweit wahr. Auch die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung werden wir international vorantreiben“, erläutert Spahn. Deutschland müsse seine Kraft und Kompetenz nutzen, um wirkungsvoll zu helfen. „Gute Gesundheitsversorgung endet nicht an Landesgrenzen“, betont der Gesundheitsminister.
Finanzierung
Mit der Einrichtung des Hubs orientiert sich das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) an den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Diese fordern einen verstärkten interdisziplinären Austausch und eine engere Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Sektoren und Akteuren.
Über einen Zeitraum von drei Jahren (bis 2021) wird das BMG den Global Health Hub Germany mit einer Anschubfinanzierung fördern. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) übernimmt als Geschäftsstelle die Koordination des Netzwerkes und wird über das BMG finanziert.
Struktur
Für das Health-Netzwerk werden ausdrücklich noch Partner und Mitglieder gesucht. „Alle Akteure, denen das Thema Globale Gesundheit wichtig ist, können beim Global Health Hub Germany mitwirken. Sowohl Personen als auch Institutionen können sich in den Hub einbringen“, heißt es in einem Infoflyer. Dort werden auch die langfristigen Ziele des Hubs genannt. Das Netzwerk möchte
- einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 (SDGs) leisten, mit besonderem Fokus auf Gesundheit (SDG3) und Partnerschaften (SDG17),
- eine bessere Vernetzung, Information und Sichtbarkeit nichtstaatlicher Akteure,
- eine stärkere Wahrnehmung des Themas Globale Gesundheit – auch in der Bevölkerung,
- eine bessere Nutzung von Synergien zwischen den Partnern und Initiierung möglicher konkreter Projekte,
- gemeinsam die globale Gesundheit verbessern.
Geplant ist, dass sich die Mitglieder über Abstimmungen und Abfragen an der Steuerung des Hubs beteiligen und Arbeitsgruppen initiieren können. Bei Veranstaltungen und auf der Website können sich die Mitglieder austauschen.
Der „Lenkungskreis“ soll hochrangigen Vertretern vorbehalten sein, er kümmert sich um die strategische Ausrichtung, Planung und Weiterentwicklung des Hubs.
Aktivitäten
Für das laufende Jahr werden bereits erste Veranstaltungen und Aktivitäten angepeilt:
- „Global Health Talk“: Veranstaltungsreihe als Ideen- und Impulsgeber zu globaler Gesundheit und intersektoraler Zusammenarbeit.
- Virtuelle und persönliche Treffen der Arbeitsgruppen.
- Webinare „Get to know“, um Organisationen kennenzulernen und sich mit Akteuren zu vernetzen.
- Kamingespräche „Im Gespräch mit ...“: Gesprächspartner im Dialog.
- Erste Sitzungen des Lenkungskreises.
- Einrichtung einer interaktiven Website (siehe Link im Infokasten).
Kritik
Die Fraktion Die Linke hat unterdessen das Netzwerk kritisiert. „Ziele, Struktur, Finanzierung und Entscheidungsprozesse des GHHG, z. B. die Zusammensetzung des Steuerungsgremiums bzw. ‚Lenkungskreises‘ und die Rolle der Privatwirtschaft sowie die Einbindung anderer Ressorts, bleiben nach der Auftaktveranstaltung weiterhin vage“, heißt es in einer Kleinen Anfrage der Fraktion an die Bundesregierung.
Auch die Nichtregierungsorganisation BUKO Pharma-Kampagne hat sich zu Wort gemeldet. In einem Rundbrief bemängelt sie, dass die Idee für den Global Health Hub hauptsächlich von der Industrielobby ausgegangen sei. Auch die Gates-Stiftung sei schnell mit ins Boot geholt worden. „Man könnte das Gremium als Versuch der Wirtschaft deuten, ihre Meinungsführerschaft in der globalen Gesundheitsdebatte nicht zu verlieren“, meint die BUKO Pharma-Kampagne.
Website des Netzwerks
Die Internetpräsenz des Global Health Hubs Germany ist derzeit im Aufbau. Man findet sie hier: www.globalhealthhub.de.
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