Erste Forschungsergebnisse der Denkfabrik Fraunhofer ÖFIT: Öffentliche IT ist mehr als „nur“ eGovernment
Die Denkfabrik ÖFIT veröffentlicht ein White Paper mit ersten Forschungsergebnissenund lässt sich von der Beauftragten der Bundesregierung für IT, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe, die steigende Notwendigkeit wissenschaftlicher Begleitung der Öffentlichen Hand bestätigen.
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Jens Fromm, Leiter des Kompetenzzentrums Öffentliche IT im Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS: „Immer mehr Funktionen des gesellschaftlichen, geschäftlichen und politischen Lebens verlagern sich in die virtuelle Welt. Dadurch erweitern sich nicht nur die öffentlichen Räume, sondern auch die Gewährleistungsverantwortung der Öffentlichen Hand für Sicherheit, Funktionieren und Zugang zu ihnen. Öffentliche IT muss daher zukünftig in ihrer Gesamtheit gedacht und geplant werden – nicht singulär und abgetrennt, sondern in übergreifenden Infrastrukturen, die Bereiche wie Energie, Gesundheit, Verwaltung oder Bildung durchziehen.
In einem ersten White Paper strukturiert ÖFIT relevante Fragen und Aspekte zur Diskussion von öffentlicher IT und zeigt an unterschiedlichen Handlungsfeldern exemplarisch die Notwendigkeit auf, öffentliche IT über das weit verbreitete Inseldenken hinaus übergreifend und strategisch zu denken.
Bei der Vorstellung des White Paper stellte Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe fest, dass „die Öffentliche Verwaltung auf die Fähigkeit zur schnellen, umfassenden und möglichst unabhängigen Beurteilung komplexer Fragestellungen angewiesen ist. Hier soll das Kompetenzzentrum mit seinem wissenschaftlichen Sachverstand fundiert und nachhaltig unterstützen.“
„Die Gewährleistung einer effizienten öffentlichen IT erfordert gerade bei Ausnutzung der Selbstregulierung in virtuellen Räumen fundierte technische und fachliche Expertise der Öffentlichen Verwaltung“, so ÖFIT-Leiter Jens Fromm.
In ihrer Studie verweisen die Autoren Jens Fromm, Petra Hoepner, Mike Weber und Christian Welzel auf die übergreifende Bedeutung der IT: „Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der Bedeutungszuwachs und die Querschnittfunktionen IT zu einer kritischen Infrastruktur werden lassen. Ein Ausfall des Kommunikationsnetzes kann mit beträchtlichen volkswirtschaftlichen, politischen und persönlichen Schäden verbunden sein.“
Öffentliche IT sei weit mehr als Hard- und Software von Behörden. Eine begriffliche Annäherung an das Thema könne an der Vorstellung eines öffentlichen Raumes ansetzen. Das Konzept orientiere sich dabei weniger an geographischen Räumen oder an Eigentumsverhältnissen von Infrastrukturen.
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