16-jähriger hat Zugangsdaten der Genossen gestohlen Französischer Geheimdienst verhört mutmaßlichen SPD-Hacker
„Ich höre mit dem Hacken auf und muss jetzt ein normales Leben führen. Bye.“ So verabschiedete sich ein 16-Jähriger aus Nantes per Twitter. Jetzt wird er vom französischen Inlandsgeheimdienst verhört. Er soll mindestens 1.900 Logindaten und Passwörter von der SPD-Website erbeutet und im Internet veröffentlicht haben.
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Der Angriff lag bei seinem Bekanntwerden bereits mehrere Wochen zurück und wurde getwittert. Der Hacker war vermutlich über einen manipulierten Link im Pressebereich in die interne SPD-Datenbank eingedrungen.
Die Partei stellte damals Strafanzeige, die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt wegen "Ausspähung von Daten". Die Behörde hat den Fall nun nach Frankreich abgegeben berichtet SPIEGEL online.
Auf Twitter prahlte der Hacker im Frühjahr auch mit erfolgreichen Angriffen auf Webpräsenzen der US-Raumfahrtbehörde Nasa, ihres europäischen Pendants Esa, der Autofirma Renault, der Universität Harvard, Seiten des US-Militärs und der thailändischen Marine sowie von Ministerien in Bahrain und Frankreich.
Der Angreifer trat auch als Mitglied einer Gruppe namens „The Unknowns“ in Erscheinung. Bisher sei unklar, ob es sich um einen Einzeltäter handelt oder ob es Helfer gab. Zum Beweis ihrer angeblichen Taten stellten die Unbekannten Login-Daten, erbeutete Dateien und Screenshots ins Netz, die von den gehackten Seiten stammen sollen.
Der mutmaßliche Hacker verbreitete damals eine Anleitung zum Ausnutzen von Schwachstellen bei SQL-Implementierungen. Bei einer sogenannten SQL-Injection wird eine Datenbankabfrage abgeändert, um einen weitergehenden Zugriff zu erhalten. Eigentlich sollen Programmroutinen das verhindern.
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