EuroCloud-Leitfaden über den Abbau von Hürden im Netz Fabasoft engagiert sich für barrierefreie Cloud
In Deutschland leben rund zehn Prozent der Bevölkerung mit einer anerkannten körperlichen Beeinträchtigung. Gerade diesen Menschen würde das Internet die selbstbestimmte Teilnahme am sozialen, kulturellen und beruflichen Leben erleichtern. Jedoch sind viele Seiten und somit auch Cloud-Anwendungen nicht barrierefrei gestaltet.
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Fabasoft unterstützt die EuroCloud bei ihrem Vorhaben, das Wissen, die Aufmerksamkeit und das Selbstverständnis für barrierefreies Arbeiten in der IT-Welt zu fördern. Hierzu wurde ein Leitfaden mit dem Titel „Barrierefreie Cloud“ erstellt, der sich des Themas auf 45 Seiten annimmt. Der Abbau von Hürden im Netz soll dabei allen Nutzern zugute kommen, da sich die Anforderungen von Menschen mit Behinderungen im Internet häufig mit den Anforderungen von Smartphone-Nutzern überschneiden.
Neue ITK-Lösungen gefordert
Rund 90 Millionen EU-Bürger leben mit einer Behinderung. Angesichts einer älter werdenden Bevölkerung ist die Tendenz steigend. Diese betroffenen Menschen verlangen nach neuen Lösungen im Informations- und Kommunikationsbereich. Es ist an der Zeit, auch ihnen den Zugang zu Cloud-Diensten zu vereinfachen. Dr. Tobias Höllwarth, Gründungsmitglied und Vorstand der EuroCloud.Austria und Boardmember der EuroCloud Europe, kritisiert: „Viele Internetseiten und somit auch Cloud-Anwendungen sind nicht barrierefrei gestaltet. Paradoxerweise können also gerade jene Menschen, die von den Möglichkeiten der Cloud besonders profitieren würden, das Medium nur unter Schwierigkeiten oder überhaupt nicht nutzen.“
Die nötige Umsetzung ist teils einfach und entspricht häufig den generellen Optimierungserfordernissen für mobile Endgeräte. Ein Smartphone-Benutzer hat etwa nicht immer die Möglichkeit, auf dem kleinen Display eine gesamte Website zu erfassen. Dieselbe Herausforderung haben auch Menschen mit starker Sehbehinderung, die das Problem zum Beispiel mit einer Bildschirmlupe zu lösen versuchen. „Cloud-Anwendungen so zu programmieren, dass diese gut funktionieren, ist nicht extrem kompliziert“, weiß Höllwarth. „Dies sollte ein selbstverständlicher Teil des Anforderungskataloges sein.“
Standards
Mario Batusic, Accessibility-Experte bei Fabasoft verfasste hierzu den auf Deutsch und Englisch erhältlichen Leitfaden „Barrierefreie Cloud“. Neben einer Erklärung organisatorischer und technischer Maßnahmen hilft eine Auflistung wichtiger Standards bei der Umsetzung der Barrierefreiheit in der Cloud. Maßnahmen wie eine klare Strukturierung, Beschreibung semantischer Zusammenhänge oder der Einsatz größerer Schaltflächen bringen nicht nur Vorteile für Menschen mit Behinderungen, sondern haben zudem viele positive Auswirkungen auf alle Nutzer. Auch wird betont, dass die komplette Navigation und Funktionalität der Software bei Bedarf ausschließlich mit der Tastatur erreichbar sein sollte.
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Cloud-Dienste im Behördenumfeld
Cloud ja, aber sicher!
Der Leitfaden „Barrierefreie Cloud“ soll die Motivation fördern und das Know-how bei Entscheidern sowie Technikern der Cloud-Anbieter und -Anwender erhöhen. Neben der Sicherheit und anderen Grundeigenschaften muss Barrierefreiheit ein fester Bestandteil und ein fixes Markenzeichen der EuroCloud sein, sind sich die Initiatoren einig. An entsprechenden Zertifikaten im EU-Raum wird intensiv gearbeitet. Mit der Veröffentlichung des Standards EN 301 549, „Accessibility requirements for public procurement of ICT products and services in Europe“ durch die Europäische Kommission im Februar 2014 wurde ein großer Schritt in diese Richtung gesetzt.
Der Leitfaden „Barrierefreie Cloud“ steht bei Fabasoft zum kostenlosen Download bereit.
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