Cebit 2016: Neues aus der Druckerwelt Epson macht Druck, Brother eine Brille und Avision Drucker

Autor Klaus Länger

Trotz eigener Messen wie der Drupa sind die Druckerhersteller traditionell stark auf der Cebit vertreten. Neben der Vorstellung neuer Geräten nahm auch das Thema Dokumenten-Management einen breiten Raum ein.

Anbieter zum Thema

Epson steigt mit Business-Ink gegen die etablierten Laser in den Ring.
Epson steigt mit Business-Ink gegen die etablierten Laser in den Ring.
(Bild: Kyocera, Brother, Epson)

Epson nutzte die Messe in Hannover als Bühne, um auf die Vorzüge hinzuweisen, die Tinte nach Meinung des japanischen Herstellers gegenüber Laser bei Business-Geräten bieten soll. Der Messeauftritt des Inkjet-Spezialisten lief unter dem Motto „Epson schaltet auf Grün“. So wurden auf dem Stand beispielsweise die erhebliche Menge an Laserkartuschen gezeigt, die für den Druck von 75.000 Seiten notwendig sind. Bei Epsons Workforce-Pro-Geräten mit RIPS-Technik fallen hier nur vier Kunststoffbeutel an. Allerdings bietet Epson die RIPS-Geräte nur im Rahmen eines MPS-Vertrags an. Auch beim Stromverbrauch oder der möglichen Umweltbelastung durch Feinstaub sieht Epson deutliche Vorteile für die Tintentechnologie.

CeBIT & Public Sector Parc 2016
Bildergalerie mit 53 Bildern

Brother mit neuen Laserdruckern und Datenbrille

Brother zeigte auf der Cebit die neuen Business-Monolaser der L6000er-Serie. Sie demonstrieren, dass auch die Hersteller von Laserdruckern den Umweltaspekt vermehrt in den Vordergrund rücken. So schmelzen die einzelnen Partikel bei modernen Tonern bei niedrigerer Temperatur, was Energie spart. Im Eco-Modus sollen die Monolaser bis zu 415 Watt weniger Energie verbrauchen und den Feinstaub um 96 Prozent reduzieren. Laut Brother werden die Kriterien des „Blauen Engels“ nicht nur eingehalten sondern sogar übererfüllt.

Ein weiterer Schwerpunkt bei Brother war die zweite Generation der Datenbrille Airscouter, mit der sich der Hersteller ein weiteres Standbein schaffen will. Die Airscouter WD-200B ist eigentlich keine Brille, sondern ein einstellbares Stirnband an dem ein flexibler Display-Arm befestigt ist. Mit diesem lässt sich das 720p-Display so justieren, dass das Bild in das Blickfeld des rechten Auges eingespiegelt wird.

Brother sieht mögliche Einsatzbereiche für die Brille in der Logistik, bei der Fernwartung oder im Gesundheitswesen. Der Airscouter kann auch mit einer mobilen USB-Kamera aufgerüstet werden, um so etwa bei Reparaturaufgaben einem entfernten Experten ein Bild zu übermitteln. So kann dieser dem Techniker genaue Anweisungen geben. Dabei liefert Brother Hardware und Treiber; passende Applikationen sollen Kunden selbst entwickeln. Der Akku für die Brille sitzt in einem eigenen Gehäuse mit Gürtelclip. Ein Kabel verbindet das Akku-Gehäuse mit der Brille. In dem Gehäuse ist auch der Anschluss für das HDMI-Kabel untergebracht, an dem Geräte wie PCs, Mini-PCs, Notebooks, Smartphones oder einen HDMI-Funkadapter angeschlossen werden können.

OKI mit Druckern für Papier und für Textildruck

Der Weißtonerdrucker ES9420WT war eine der Neuheiten auf dem Oki-Stand. Das A3-Gerät ist vor allem auf das Bedrucken von Transferfolien für den Textildruck ausgelegt. Aber auch für den herkömmlichen Büroeinsatz entwickelte Geräte stellt Oki auf dem Api-Stand im Planet Reseller aus: Etwa das A3-Farb-Multifunktionssystem MC873 mit der Software-Schnittstelle Smart Extendable Platform (sXP) für die Anbindung von Drittanbieter-Software, wie etwa einer Follow-Me-Lösung oder einer Dokumentenverwaltung.

Kyocera mit dem Fokus auf Dokumenten-Management

Das Drucken selbst rückte beim Cebit-Auftritt von Kyocera sogar noch weiter in den Hintergrund. Auf der Messe wurden zwar drei neue A4-Farb-Multifunktionsgeräte der Taskalfa-Serie vorgestellt, es ging dem Hersteller aber primär um die Bewältigung der digitale Transformation, die auch dazu führt, dass immer weniger gedruckt wird. Die Hauptrolle bei den Japanern spielen daher Dokumenten-Management-Systeme. Vor kurzem hat Kyocera die Ceyoniq-Gruppe mit ihrer flexiblen und skalierbaren ECM-Plattform Nscale zugekauft. Für kleine und mittlere Unternehmen präsentierte der Hersteller fertige Lösungen zum Beispiel für Personalakten, Kunden- und Projektverwaltung, Lieferanten- und Bestellakten oder das Vertragsmanagement mit Fristenverwaltung.

Die drei neu vorgestellten Farb-Multifunktionsdrucker Taskalfa 306ci, 356ci und 406ci sind laut Kyocera A4-Geräte mit der Leistung und dem Funktionsumfang gehobener A3-MFPs. Sie drucken 30, 35 oder 40 Seiten pro Minute, kopieren, scannen und können optional mit einer Fax-Einheit ausgestattet werden. Die Modelle 356ci und 406ci verfügen über einen Dual-Scan-Originaleinzug, alle drei Geräte können mit einer 1.200-dpi-Druckauflösung aufwarten.

Drucker vom Sanner-Hersteller

Ein neuer Mitspieler auf dem Druckermarkt ist die Firma Avision. Bisher als Hersteller von Dokumentenscannern aktiv, präsentierte die Firma auf der Cebit ihre ersten Drucker und Multifunktionsgeräte, alle mit Mono-Laser-Druckwerk. Neben dem A4-Laserdrucker AP3022 und dem A4-MFP AM3022A zeigte die Firma aus Taiwan auch den A3-Multifunktionsdrucker AM7850i mit 8-Zoll-Touchscreen und Android-Betriebssystem. Das 5.000-Euro-Gerät soll sich besonders einfach bedienen lassen, etwa durch die automatische Korrektur schräg eingelegter Vorlagen beim Scanner.

(ID:43947551)