Polizei im Internet – 35.000 Online-Anzeigen pro Jahr in NRW Elf Bundesländer haben Internet-Wachen eingerichtet
In elf Bundesländern können Bürger bereits per Internet Straftaten anzeigen. Bayern, Bremen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Thüringen bieten diesen Web-Service allerdings nicht an. Zuletzt hat Sachsen eine zusätzliche Internetwache eingerichtet.
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Das hat eine Erhebung des Hightech-Verbands BITKOM ergeben. „Wer Straftaten anzeigen möchte, muss das auch im Internet können“, sagte BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer. „Alle Bundesländer sollten möglichst bald eine Internetwache anbieten.“ Die Internetwachen sollten schnell und einfach zu finden sein. Wichtig sei zudem eine möglichst intuitive Bedienung der Internetseite und der Online-Formulare.
Ausführliche Erklärungen zu den wichtigsten Elementen einer Anzeige und Informationen zur weiteren Bearbeitung stehen bei allen Onlinewachen bereit. Eingehende Nachrichten werden automatisch an die zuständigen Dienststellen weitergeleitet. Die Absender erhalten eine Bestätigung über den Empfang. Eine Rechtsbelehrung weist zudem auf Pflichten und Folgen hin.
Einer der Vorreiter ist Nordrhein-Westfalen. Seit 2004 wurden dort mehr als 130.000 Online-Strafanzeigen gestellt, allein 2008 rund 35.000. Nach dem Amoklauf von Emsdetten hat die NRW-Polizei ihr Internetangebot um eine Seite ergänzt, auf der Ankündigungen von Gewalttaten im Internet gemeldet werden können. Bislang gingen auf diese Weise rund 4.400 Hinweise aus der Bevölkerung ein. Solche Mitteilungen können auch bei den meisten anderen Internetwachen hinterlassen werden.
Warnung der Experten: Einen Notruf über die Rufnummer 110 ersetzen die Online-Anzeigen nicht.
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