Zentrale Speicherstelle kann Datensätze nicht bearbeiten ELENA: Technische Probleme sorgen für mangelnde Transparenz

Redakteur: Manfred Klein

100 Tage nach der Einführung von ELENA fällt die erste Zwischenbilanz zwiespältig aus. Während die Unternehmen selbst sowie die Lohn- und Gehaltsdienstleister ihre Hausaufgaben gemacht hätten, stocke die Datenverarbeitung bei der Zentralen Speicherstelle (ZSS), so Friedrich Kummer, General Director Sales beim Personalmanagement-Dienstleister ADP.

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So gebe es Probleme bei der Kontrolle der Datenlieferung und der Vergabe der Verfahrensnummern. Drei Monate nach Einführung von ELENA bestehe das Hauptproblem für Unternehmen in der Dokumentation der Meldungen. Die Betriebe sind seit 1. Januar zu dieser Dokumentation verpflichtet. Die unternehmensseitigen ELENA-Lösungen sehen eine solche Dokumentation und Protokollierung der Rückmeldungen jedes Datensatzes zwar vor. „Derzeit stehen die Antwortprotokolle vom ELENA-Server der ZSS aber nicht zur Verfügung“, bemängelt Kummer. Die Ankündigung der ZSS, Protokolle gegebenenfalls gedruckt zur Verfügung zu stellen, ist laut ADP keine adäquate Lösung. „Diese Vorgehensweise wäre nicht nur unzeitgemäß. Sie würde vor allem einen deutliche höheren administrativen Aufwand mit sich bringen.“

Die ZSS ist nach Expertenmeinung zurzeit nicht in der Lage, den gesetzlichen Auskunftspflichten hinsichtlich der gespeicherten Daten gegenüber den Arbeitnehmern nachzukommen. „Hieraus wird sich eine zunehmend kritische Haltung der Arbeitnehmer und deren Vertreter entwickeln, da das ELENA-Verfahren und die gespeicherten Daten nicht transparent genug sind“, warnt Kummer. Erste Anfragen von Kunden und deren Betriebsräten haben den Personalmanagement-Dienstleister ADP bereits erreicht.

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