Hessen Einführung von juristischen eExamen geplant

Von Eva Hornauer

Hessen arbeitet an der Einführung von juristischen Staatsexamen in elektronischer Form. Die Pilotierung des eExamens sei im Rahmen eines Probeexamens für Mitte des Jahres vorgesehen, teilte Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion in Wiesbaden mit. Die Digitalisierung der Staatsprüfungen soll dann stufenweise umgesetzt werden.

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Das Bundesdland Hessen möchte es Jurastudenten ermöglichen ihr erstes und zweites Staatsexamen digital abzulegen
Das Bundesdland Hessen möchte es Jurastudenten ermöglichen ihr erstes und zweites Staatsexamen digital abzulegen
(© Benjamin ['O"] Zweig – stock.adobe.com)

In Hessen nehmen nach Angaben der Justizministerin jährlich etwa 1.200 Kandidatinnen und Kandidaten an den staatlichen Pflichtfachprüfungen teil. Die Prüfungen finden an landesweit verteilten Prüfungsorten statt und sind jährlich in vier Klausurkampagnen organisiert.

Dazu kämen sechs landesweite Klausurkampagnen der zweiten juristischen Staatsprüfung mit einer Gesamtanzahl von über 1.000 Kandidaten. In einem Flächenland wie Hessen seien daher längere Vorlaufzeiten für die technische und organisatorische Umsetzbarkeit eines eExamens notwendig, erklärte Kühne-Hörmann.

Für jede digitale Prüfungskampagne der zweiten juristischen Staatsprüfung müssten dann, verteilt auf die bis zu sechs Prüfungsstandorte, bis zu 220 Notebooks bereitgestellt und administriert werden, teilte die CDU-Politikerin zu den technischen Voraussetzungen mit. Die Notebooks müssten mit einer geeigneten Prüfungssoftware ausgestattet sein.

Zudem müssten ein geschlossenes WLAN-Netz sowie ein besonders gesicherter Server eingerichtet werden, auf dem die Prüfungsarbeiten während der Anfertigung ohne Zugriffsmöglichkeit durch Dritte und Datenverluste automatisiert und mit technischer Signatur versehen zwischengespeichert werden. Auch wären technisch geschulte Administratoren erforderlich, die während der Prüfungszeit schnelle und funktionierende Lösungen bei technischen Störungen anbieten können, erklärte die Ministerin.

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