App für besseres eGovernment Ein Werkzeugkasten für die Bürger

Autor / Redakteur: Rouven Kötter, Sebastian Göbel / Susanne Ehneß

Die Gemeinde Wölfersheim hat in den Bürgerservice investiert und eine App entwickeln lassen. Bürgermeister Rouven Kötter und Sebastian Göbel von der Gemeinde Wölfersheim halten in diesem Gastbeitrag ein flammendes Plädoyer für die Entwicklung einer App, von der die Bürger auch wirklich etwas haben.

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Nachrichten, Schadensmelder und Abfallkalender mit Erinnerungsfunktion: die Wölfersheimer App will den Bürgern das Leben einfacher gestalten
Nachrichten, Schadensmelder und Abfallkalender mit Erinnerungsfunktion: die Wölfersheimer App will den Bürgern das Leben einfacher gestalten
(Bild: Gemeinde Wölfersheim)

Wenn Sie diesen Text jetzt lesen und in einer öffentlichen Verwaltung arbeiten, werden Sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit ärgern! Eine Gemeinde wie Wölfersheim mit nicht einmal 10.000 Einwohnern veröffentlicht eine App, und man selbst als Kreisstadt, Tourismushochburg, Kurstadt uns so weiter hinkt mal wieder hinterher? Erst gestern haben Sie einen Artikel von Stadt A und vergangene Woche eine Pressemitteilung von Kommune B gelesen, die eine App veröffentlichen, und heute das beschauliche hessische Wölfersheim?

Als Kommune will man doch aktuell sein und Bürgern einen optimalen Service bieten! Wenn Sie sich jetzt ärgern, haben wir es vermutlich geschafft und sie suchen im Internet nach potenziellen Anbietern oder kramen den Flyer raus, den Sie vor einiger Zeit mal in der Post hatten.

Doch schauen sie mal genauer hin! Welche Funktionen bieten die Apps dieser Kommunen überhaupt und welche wollen Sie selbst anbieten? Welche Funktionen machen in einer App überhaupt Sinn und interessieren den Bürger?

Welche Funktionen braucht der Bürger?

Nehmen Sie einen alten, muffigen Aktenordner und packen ihn in ein richtig schickes Geschenkpapier und Sie machen genau den gleichen Fehler, den viele Kommunen begehen! Eine App muss eine Funktion bieten und nicht nur die bestehende Homepage beinhalten. Fragen Sie sich also einfach selbst, welche Funktionen einem Bürger Ihrer Gemeinde das Leben einfacher gestalten und welche man auf dem Smartphone gebrauchen kann.

Keiner Ihrer Bürger will auf dem Smartphone Satzungen abrufen und wenn, arbeitet er sicher in Ihrer Verwaltung und kann dies auch über Ihre Homepage auf dem Smartphone erledigen. Bei der Entwicklung unserer App standen wir genau vor diesen Fragen und hatten, wie Sie vermutlich auch, schon einiges an Informationen auf dem Tisch. Es handelt sich dabei zu großen Teilen um den schicken Aktenordner im Geschenkpapier, der oft als „Web-App“ verkauft wird oder um Insellösungen, die nur eine einzige Funktion bieten.

Aber Sie wollen es richtig machen! Sie wollen eine App wie die Gemeinde Wölfersheim bieten, die einen Schadensmelder mit GPS-Ortung, einen Abfallkalender mit Erinnerungsfunktion, eine Karte mit unzähligen kategorisierten Einträgen, einen Terminkalender, aktuelle Nachrichten und vielleicht auch Ihre Ansprechpartner enthält. Ihre Bürger sollen nicht mehr vergessen, ihren Müll rauszustellen und sollen am Vorabend oder Morgen daran erinnert werden. Ihre Bürger sollen in der Karte neben Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten auch Altglascontainer, Sehenswürdigkeiten und Spielplätze finden. Sie wollen, dass Bürger über das Geschehen in der Gemeinde informiert sind, aber Sie verwerfen Ihre Idee wieder, als Sie erfahren, was das kostet!

Wie sieht es mit den Kosten aus? Wer hat die App entwickelt? Lesen Sie weiter!

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