Deutschlands Verwaltung im Jahre 2020 Ein Blick nach vorn

Autor / Redakteur: Franz-Reinhard Habbel / Manfred Klein

Wer über das Jahr 2020 spricht, tappt notwendigerweise im Dunkeln. Eines ist jedoch gewiss: Die Welt wird in zehn Jahren anders aussehen als heute. Wir können die Zukunft nicht vorhersagen, aber wir können sie mit gestalten, ist Franz-Reinhard Habbel überzeugt. eGovernment Computing bringt die Zusammenfassung einer Rede des Sprechers des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.

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Deutschland und die Welt erleben derzeit die Schockwellen der Finanzkrise in der realen Wirtschaft: Sechs Prozent weniger Wachstum, eine Millionen mehr Arbeitslose, eine noch nie da gewesene Neuverschuldung des Bundes von rund 90 Milliarden Euro und ein gigantischer Schuldenberg von fast 1,7 Billionen Euro bei Bund, Ländern und Gemeinden – das sind die wichtigsten Bilanzwerte des Jahres 2009.

Wer glaubt, die Wirtschaftskrise sei nur ein Betriebsunfall, irrt gewaltig. Sie ist vielmehr „ein historischer Einschnitt, der unser Denken und Handeln in vielen Dingen des Lebens verändern wird“. Unsere Chance liegt in der Veränderung. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, Arbeitsplätze auf der Titanic zu sichern. Wir müssen in Bildung und IT investieren und nicht nur in Beton und Asphalt.

Wir können nicht eine antiquierte Industrie mit Subventionen künstlich am Leben erhalten, wie wir es mit der Stahlindustrie gemacht haben. Wir werden weiterhin Autos brauchen, aber nicht die heutigen und nicht so viele. Die energiefressenden, CO2-spuckenden Monster müssen vom Markt. Es gilt, in die Transformation zu investieren, nicht in den Status quo.

Deswegen macht es auch keinen Sinn, nach den Rettungsmaßnahmen für die Wirtschaft zu den bewährten Strukturen zurückkehren. Eine Rückkehr zur vermeintlich guten, alten Zeit, zu den alten Strukturen, die die Krise erst ermöglicht haben, wäre eine absolute Katastrophe.

Wir müssen unsere Lebens- und Wirtschaftsweise radikal ändern. Das geht nicht ohne Opfer. Transformation gibt es nicht zum Nulltarif. Heute geht ein neuer Riss durch die Gesellschaft. Dieser lautet nicht mehr links oder rechts, sondern Reformer oder Nichtreformer.

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