Big-Data-Studie der Initiative D21 eGovernment muss attraktiver werden

Autor Ira Zahorsky

Die Initiative D21 und das Marketing-Unternehmen Neuro Flash untersuchten in einer Studie, wie Bürger unterbewusst das Thema eGovernment wahrnehmen. Das Ungewöhnliche dabei: statt einer Befragung wurden Medieninhalte analysiert, um Rückschlüsse auf unterbewusste Assoziationen zu ziehen.

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eGovernment-Dienste müssen bekannter werden und leicht auffindbar sein, um auch im Bewusstsein der Bürger eine positive Assoziation zu erhalten.
eGovernment-Dienste müssen bekannter werden und leicht auffindbar sein, um auch im Bewusstsein der Bürger eine positive Assoziation zu erhalten.
(Bild: © Kheng Guan Toh - stock.adobe.com)

Milliarden von Texten aus dem Jahr 2016, beispielsweise Nachrichtenseiten oder Inhalte aus sozialen Medien, flossen in die neuro-semantische Textanalyse der Initiative D21 zum Thema eGovernment ein. Die Assoziationen in dem Big-Data-Modell bilden das Verhalten und die unterbewussten Meinungen von Bürgerinnen und Bürgern ab. Synonyme des Begriffs, wie zum Beispiel „digitale Verwaltung“ „digitaler Staat“, „digitale Behörde“ oder auch „elektronische Verwaltung“, wurden ebenfalls mit in die Analyse eingeschlossen.

Die Studie ergab unter anderem,

  • dass das Thema eGovernment bislang hauptsächlich in Fachdiskussionen und weniger in sozialen Netzwerken stattfindet.
  • dass Verwaltungsdienste nur selten digital abgewickelt werden.
  • dass sich das unterbewusst positive Bild, das die Bevölkerung vom Potenzial von eGovernment hat, nicht auf die klassische Verwaltung überträgt.
  • dass mit der digitalen Verwaltung vor allem Mobilität und Flexibilität, eine schnelle Bearbeitung und kurze Wartezeiten assoziiert werden.

Vor allem die Bekannheit von einzelnen Online-Verwaltungsservices ist sehr unterschiedlich. So informieren sich Bürger zum Beispiel häufig über Öffnungszeiten oder Kontaktdaten einer Kommune oder städtischen Einrichtung im Internet. Auch die elektronische Abwicklung der Steuererklärung wird oft in Anspruch genommen. Andere Services, wie die Online-Beantragung eines Führungszeugnisses oder von Eltern- oder Kindergeld wird bislang nur von rund einem Drittel der Bevölkerung wahrgenommen. Es besteht also noch ein großer Aufklärungsbedarf, damit eGovernment im Bewusstsein der Bürger ankommt. Dazu sollten die eGovernment-Dienste bekannter, leicht auffindbar und ihre Vorteile präsenter gemacht werden.

Interessenten können sich die Studie (pdf) bei der Initiative D21 kostenfrei herunterladen.

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