Digitale Agenda Wien eGovernment mit den Bürgern für die Bürger

Redakteur: Manfred Klein

Wien arbeitet an einer Digitalen Agenda, welche die die Stadt fit machen soll für das digitale Zeitalter. Entsprechend umfangreich ist der Aufgabenkatalog. eGovernment Computing sprach mit den Projektverantwortlichen Wolfgang Müller, Magistratsdirektor – Stellvertreter Bereichsleiter für Organisation und Sicherheit, und Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien.

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Im Wiener Rathaus arbeitet man an einer Digitalen Agenda
Im Wiener Rathaus arbeitet man an einer Digitalen Agenda
(Foto: Wikipedia / Gryffindor)

Großen Wert legen die Ulrike Huemer und Wolfgang Müller bei der Umsetzung auf die Aspekte Smart City und ePartizipation.

Die Stadt Wien arbeitet an einer umfassenden Digitalen Agenda. Welche Ziel verfolgt die Stadt mit diesem Projekt?

Müller: Wir stehen hier in Österreich in einer josefinischen Tradition, die nach dem Motto von Josef II verfuhr: Alles für das Volk, aber nichts durch das Volk. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Wir glauben daher, dass man bei Fragen der städtischen IT-Entwicklung weit über die rein internen Themen und Abstimmungen hinaus gehen muss. Solche Vorhaben muss man mit allen diskutieren: mit den Kollegen, mit den Bürgern der Stadt, mit der IT-Wirtschaft, aber auch mit allen anderen, die das tun wollen – egal, wo sie zuhause sind.

Huemer: Wenn ich hier noch etwas ergänzen darf: Wir sind bei diesem Projekt von dem Gedanken getragen, dass die Digitalisierung in unserer Stadt Fuß fasst und alle Lebensbereiche durchdringen wird. Dafür brauchen wir Lösungen, Ziele, tragfähige Projekte und vor allem eine zukunftsfähige Vision. So etwas kann man nicht allein entscheiden, man muss dazu alle Beteiligten mit einbeziehen: Die Bürger und Unternehmen, die diese digitale Welt nutzen wollen, aber auch unsere IT-Abteilung, die den Betrieb der Anwendungen und der Infrastruktur in der Stadt bewerkstelligen muss.

Dass dieses Konzept aufgeht, zeigt auch die Resonanz, die unsere Online-Plattform zur Digitalen Agenda erfährt. Zur Stunde sind auf der Plattform 172 Ideen eingegangen. Diese Ideen beinhalten so viel Know-how und so viel Intelligenz – das ist eine unglaubliche Bereicherung für uns, aber auch für die Stadt Wien. Letztlich wird dieser Beteiligungsprozess dazu beitragen, dass die digitale Agenda von allen akzeptiert wird. Denn wir holen uns so immer wieder ein Feedback unserer Unternehmen, unserer Bürgern, aber auch aus den anderen Abteilungen der Wiener Verwaltung, ob das, was wir da machen, auch passt und stimmig ist.

Welche Beiträge haben Sie besonders beeindruckt?

Huemer: Also ein Renner ist das Thema WLAN in der Stadt. Viele Vorschläge kommen auch zum eGovernment-Angebot. Darunter sind Vorschläge zum Einsatz von mobilen Apps, etwa im Gesundheitsbereich, aber auch direkt in Verwaltungsverfahren, wie Terminvereinbarung in Behörden oder Ambulanzen. Und es sind Ideen zu Big Data und Cloud Services eingegangen.

Was mir persönlich sehr wichtig ist: Wir haben bewusst auch die Herausforderungen und Bedenken bei der Digitalisierung zur Diskussion gestellt. Auch zu diesem Thema gab es zahlreiche Antworten. Thematisiert wurden Fragen der WLAN-Sicherheit, der Verschlüsselung und dazu, welche Intranet-Seiten man anbietet. Das ist für die Stadtverwaltung ein ungeheuer wertvoller Input.

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