Neue Herausforderungen für die Öffentliche Hand eGovernment: Fujitsu begleitet die deutsche Verwaltungsreform
Öffentliche Verwaltungen vertrauen seit Jahrzehnten auf Fujitsu als verlässlichen und kompetenten Lieferanten von IT-Infrastruktur-Lösungen. Der Public Sector ist für das Unternehmen ein Schlüsselmarkt. Mit neuen Angeboten und einer stärkeren Ausrichtung auf Services sowie Consulting will sich Fujitsu als der Partner für die IT-gestützte Verwaltungsmodernisierung positionieren.
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Die eGovernment-Computing-Redaktion sprach mit Sven Mulder, Senior Director Öffentliche Auftraggeber Deutschland bei Fujitsu, über aktuelle und künftige Herausforderungen der Verwaltung und daraus resultierenden Anforderungen an die IT.
Herr Mulder, vor welchen Herausforderungen steht die Öffentliche Verwaltung heute?
Mulder: Aufgrund knapper Haushaltsmittel muss die Öffentliche Verwaltung ihre Geschäftsprozesse weiter optimieren und wirtschaftlicher agieren. Zudem müssen Behörden enger als bislang zusammenarbeiten und neue Kooperationsformen entwickeln. Hinzu kommen strukturelle Aspekte – etwa die demografische Entwicklung. Die Öffentliche Hand ist davon besonders betroffen. Rund ein Drittel der IT-Fachkräfte stehen in sechs bis acht Jahren nicht mehr zur Verfügung. Schon heute leidet die Öffentliche Hand unter einem großen IT-Fachkräftemangel.
Wie kann man diesen Herausforderungen begegnen?
Mulder: IT wird immer mehr zu einem kritischen Faktor. Sie muss zukunftsorientiert ausgerichtet werden. Und zwar ganzheitlich. Das gilt auch oder gerade für die Öffentliche Verwaltung. Die Geschäftsstrategie und die IT-Strategie stehen in einer unmittelbaren Wechselbeziehung: Geschäftsprozesse lassen sich durch eine verbesserte IT-Unterstützung optimieren, neue Modelle der Zusammenarbeit und Partizipation sowie innovative Formen der Bürgerservices fördern.
Es kommt also einiges auf die IT-Verantwortlichen der Öffentlichen Hand zu?
Mulder: Das stimmt. IT legt schließlich die Grundlagen für den Geschäftsbetrieb. Ohne moderne IT können Verwaltungen ihren Auftrag nicht erfüllen – ganz zu schweigen von Fragen der Service-Qualität, der Bürgerfreundlichkeit oder der Bürgerbeteiligung. Die IT muss in der Lage sein, qualitativ hochwertige Services zuverlässig und flexibel bereitzustellen. Die Stellhebel hierfür liegen in technischen Maßnahmen wie Konsolidierung, Virtualisierung oder Standardisierung. Aber auch in strukturellen Maßnahmen wie der Wahl von Sourcing-Modellen – etwa Cloud Computing oder Managed Services.
Wie kann Fujitsu hier helfen?
Mulder: Zum Beispiel mit unserem strategischen IT-Consulting. Zwei Eckpfeiler sind hier die Dienstleistungsangebote „Service Excellence“ und „Business Excellence“. Im Rahmen von „Service Excellence“ bieten wir unseren Kunden eine praxiserprobte, ganzheitliche Unterstützung und Beratung bei der Strategiedefinition und -konzeption an – inklusive beispielsweise einer detaillierten Analyse ihrer IT. Das Beratungsangebot „Business Excellence“ dagegen zielt auf die Optimierung der tatsächlichen Geschäftsprozesse ab: Fujitsu hilft Kunden damit, durch technologische Innovationen und eine verbesserte Nutzung bestehender Lösungen die Prozessqualität zu erhöhen sowie die Prozesskosten zu verringern. Wie sonst sollen Öffentliche Verwaltungen mit weniger Personal ihre Aufgaben qualitativ gut erfüllen können?
Wenn man von Prozessen und Prozessoptimierung spricht, ist man schnell beim Thema Enterprise Content Management (ECM). Wird die Bedeutung zunehmen?
Mulder: Eindeutig ja. ECM umfasst ja den gesamten Lebenszyklus von Dokumenten und ist gerade für die Öffentliche Hand essenziell. Dabei geht es um Themen wie Input-/Output-Management, Workflow, Dokumentenmanagement und elektronische Archivierung, elektronische Signatur oder die beweiswerterhaltende Langzeitarchivierung. Hier haben wir zahlreiche Beratungs- und Implementierungsprojekte realisiert und sind bestens positioniert, weil wir erstklassige Lösungen zur Sicherung und Speicherung bieten. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir durchgängige Software- und Infrastrukturlösungen entwickelt, die den besonderen Anforderungen öffentlicher Auftraggeber gerecht werden. Mit Fujitsu SecDocs führen wir beispielsweise eine Archiv-Middleware für die beweiswerterhaltende Langzeitarchivierung im Portfolio, die wir gemeinsam mit OpenLimit und NetApp entwickelt haben.
Welche weiteren Themen gewinnen Ihrer Meinung nach für die Öffentliche Hand an Bedeutung?
Mulder: Einige habe ich schon genannt: IT-Konsolidierung, Cloud Computing, Verfahrensautomation, verwaltungsübergreifende Zusammenarbeit. Hinzu treten im Bürgerkontakt Themen wie ePartizipation und auf Verwaltungsebene Shared-Service-Modelle.
Aktuell erarbeiten wir beispielsweise mit dem Freistaat Bayern das Konzept „Digitales Bildungsnetz Bayern“. Es zeigt, wie Computer oder IT-Lernplätze im IT-gestützten Unterricht eingesetzt werden können – und wie diese neue Art des Lernens Lehrer und Schule von administrativen Tätigkeiten entlasten kann. Das Konzept präsentieren wir auf dem IT-Gipfel im Dezember. Ein weiterer Themenschwerpunkt liegt auf der IT-Sicherheit. Die CeBIT hat für 2012 „Sicherheit und Vertrauen“ als zentrales Thema gewählt. Das gilt für den Öffentlichen Sektor besonders. Ohne Vertrauen der Bürger in die Sicherheit ihrer Daten werden eGovernment-Angebote keinen Erfolg haben. Nach wie vor ist Green-IT ein wichtiges Thema. Hier gibt es Nachholbedarf, wie jüngst der BITKOM auf Basis einer Studie des Borderstep Instituts bekannt gab. Nur jeder zweite Büro-PC ist der Studie zufolge umweltgerecht. Die Fujitsu-Produkte sind hier führend und nehmen eine Vorreiterrolle ein.
Wie wird sich das Thema Cloud im Öffentlichen Umfeld entwickeln?
Mulder: Zu Beginn etwas zurückhaltender als in anderen Bereichen. Öffentliche Verwaltungen haben besondere Anforderungen. Diese gilt es zu berücksichtigen sowie Chancen und Risiken abzuwägen. Jüngsten Befragungen zufolge werden sich drei Viertel der Landes-CIOs in den kommenden Jahren stärker mit den Möglichkeiten und Nutzen von Cloud Services beschäftigen und Lösungen einführen. Cloud Computing bietet der Öffentlichen Hand enorme Chancen, die angesprochenen Herausforderungen in bestimmten Bereichen – etwa bei eGovernment-Vorhaben – zu meistern.
Es gibt aber auch Bedenken in Bezug auf Sicherheit und Datenschutz.
Mulder: Richtig. Sicherheit, Datenschutz und Verfügbarkeit müssen im staatlichen Umfeld gesichert sein. Fujitsu ist hier sehr gut aufgestellt. Unser Ziel lautet, in den kommenden Jahren zum führenden Cloud-Anbieter für die Öffentliche Hand in Deutschland zu werden. Beim Cloud Computing kommt zudem der Shared-Service-Gedanke zum Tragen. Verwaltungen können auf diese Weise Netzwerke aufbauen, um durch enge Zusammenarbeit up-to-date zu bleiben.
Aber was spricht besonders für Fujitsu?
Mulder: Wir verfügen mit Fujitsu Dynamic Cloud über die passenden Angebotsbausteine, die einen einfachen Einstieg unter dem Motto „entdecken und testen“ ermöglichen. Hinzu kommen ein ausgefeiltes Beratungs-Know-how, Best Practices aus dem In- und Ausland und eine hohe Expertise in Bezug auf Technologien und Sicherheitsstandards. Und: Wir können Verwaltungen ein Komplettpaket anbieten, beginnend bei der Beratung bis hin zur Transformation und Integration. Flexible Finanzierungs- und Bereitstellungsmodelle sind weitere Aspekte. Die jüngsten Diskussionen zum US Patriot Act haben zudem weitere Argumente für Fujitsu geliefert.
Wo sehen Sie Fujitsu als IT-Partner der Öffentlichen Hand in den kommenden Jahren?
Mulder: Ziel ist es der führende Cloud-Anbieter für die Öffentliche Hand zu sein und als IT-Partner den Verwaltungsreformprozess konsequent zu begleiten. Darüber hinaus wollen wir unser Servicegeschäft um 15 Prozent ausbauen ohne den Fokus auf unser Infrastrukturgeschäft zu verlieren. Den Standort Deutschland wollen wir weiter stärken. Wir verfügen über mehrere energieeffiziente Hochleistungs-Rechenzentren in Deutschland und setzen gezielt auf eine Produktion unserer Server und Desktop PCs sowie ausgewählter Notebook-Linien im Herzen von Europe: unserem Werk in Augsburg.
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