Grußwort zum eGovernment Summit Digitalisierung verpflichtet – gemeinsam eine digitale Zukunft schaffen!
Anbieter zum Thema
Eines der zentralen Themen des diesjährigen eGovernment Summit wird der Stand der OZG-Umsetzung sein. Der Schirmherr der Veranstaltung, Staatssekretär Dr. Markus Richter, beschreibt in seinem Grußwort die damit verbundenen Herausforderungen.

Angesichts einer hohen Veränderungsgeschwindigkeit und eines gestiegenen Anpassungsdrucks in der Gesellschaft steht auch die Verwaltung vor großen Aufgaben: Einerseits ist die Erwartungshaltung von Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen an eine digitale Interaktion mit staatlichen Institutionen gewachsen, andererseits hat die Verwaltung selbst den Anspruch, ein modernes und digitales „Gesicht“ zu zeigen. Besonders in den akuten Krisensituationen werden die hohen Anforderungen an eine digitale und schnell handlungsfähige Verwaltung sichtbar – mit der Covid-19-Pandemie und den Konsequenzen des Kriegs in der Ukraine seien hier nur zwei Beispiele genannt.
Diese Krisen haben uns gezeigt, dass die Verwaltung flexibler werden muss, um mit diesen Herausforderungen umgehen zu können. Sie haben uns aber auch gezeigt, dass wir das können – und zwar vor allem über Digitalisierung. Ein Beispiel: Als zu Beginn der Covid-19-Pandemie viele Unternehmen dringend staatliche Unterstützung benötigten, wurde innerhalb kürzester Zeit die digitale Beantragung der Überbrückungshilfe umgesetzt und der Aufwand für Unternehmen wie für die Verwaltung erheblich reduziert. Auch auf die aktuelle Ukraine-Krise haben wir unverzüglich reagiert, indem wir mit „Germany4Ukraine.de“ ein Hilfsportal für ukrainische Geflüchtete innerhalb weniger Tage online gebracht haben.
Diese Erfolgsbeispiele waren nur deshalb möglich, weil wir auf dem aufbauen konnten, was wir in den vergangenen Jahren gemeinsam bei der Verwaltungsdigitalisierung entwickelt und gelernt haben. Eine nutzerzentrierte, interdisziplinäre und agile Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben, im Rahmen von „Digitalisierungslaboren“ in der OZG-Umsetzung vielfach erfolgreich praktiziert, ist heute zum Standard nutzerfreundlicher Digitalisierung in der Verwaltung geworden. Zudem sind die Interoperabilität und Standardisierung von IT-Komponenten mit Blick auf ein bundesweites digitales Angebot in einer föderalen Verwaltungslandschaft wichtige Anliegen der gemeinsamen Bemühungen.
Die OZG-Umsetzung war und ist ein zentraler Hebel, um diesen Kulturwandel zu befördern und herbeizuführen. Unsere gemeinsamen Anstrengungen zeigen bereits eine Verbesserung des digitalen Verwaltungsangebots in Deutschland und bestärken uns in der gewählten Vorgehensweise. Manches stellte sich in der praktischen Umsetzung als komplexer und langwieriger heraus, als wir es uns zunächst vorgestellt hatten. Uns war jedoch von Anfang an klar: Die Verwaltungsdigitalisierung ist eine Mammutaufgabe, die Zeit brauchen wird.
Vor allem ist das OZG mehr als das reine Übertragen eines analogen Leistungskatalogs in die digitale Welt: Es ist das größte Modernisierungsprojekt der Verwaltung seit Bestehen der Bundesrepublik. Im Zuge seiner Umsetzung mussten dementsprechend gänzlich neue Strukturen für die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und auch Kommunen in Digitalisierungsfragen etabliert werden. In kaum einem anderen Politikfeld gab und gibt es eine solch enge Zusammenarbeit, wie wir sie derzeit erleben.
Von diesen Strukturen werden wir in den kommenden Jahren maßgeblich profitieren. Denn mit dem OZG-Fristablauf zu Ende 2022 ist die Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland noch keineswegs abgeschlossen. Denn Verwaltungsdigitalisierung ist eine Daueraufgabe, bei der es gilt, fortwährend zu lernen und sich an die verändernde Umwelt und Bedürfnisse der Nutzenden anzupassen. Lassen Sie uns auf dem Erreichten aufbauen und gemeinsam diesen Weg weiter gestalten.
(ID:48342470)