Drei-Länder-Studie „Digitale Agenda 2020“ Digitalisierung braucht Geld und Weiterbildung
Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben einer Studie von CSC zufolge Probleme, eine digitale Agenda aufzustellen und diese umzusetzen. Hierfür seien vor allem Finanzierungslücken sowie Aus- und Weiterbildungsdefizite verantwortlich.
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Laut den Ergebnissen der Drei-Länder-Studie „Digitale Agenda 2020“ von CSC gehen 90 Prozent der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz davon aus, dass die Wettbewerbslage im Zuge der Digitalisierung 2020 grundlegend anders sein wird als heute. Vor diesem Hintergrund überrascht es, dass erst knapp jede zweite Firma in Deutschland bereits mit der Planung begonnen und eine digitale Agenda aufgestellt hat. Zum Vergleich: In der Schweiz sind es 60 Prozent. Gleichzeitig sehen sich die Unternehmen mit einer Reihe von Hindernissen konfrontiert, wenn es um die konkrete Umsetzung geht. Das Digitalisierungspotenzial des eigenen Hauses zu ermitteln, die Kosten nicht aus dem Ruder laufen zu lassen oder Aus- und Weiterbildunglücken zu schließen werden als Stolpersteine genannt.
„Das Digitalisierungstempo in Deutschland, Österreich und der Schweiz nimmt zu – immer mehr Firmen entwerfen eine Strategie, um in der digitalen Welt anzukommen“, sagt Claus Schünemann, Vorsitzender der Geschäftsführung von CSC in Deutschland. „Damit der eingeschlagene Weg nicht in die Sackgasse führt, sollten die Unternehmen einen wichtigen Leitfaden nicht aus den Augen verlieren: groß denken, klein anfangen, frühzeitig testen und schnell anpassen.“
Digitalisierung ist Chefsache
Im Wettlauf zur schnelleren Marktreife setzt die Mehrheit der DACH-Unternehmen darauf, die Digitalisierung zur Chefsache zu machen. In Deutschland stehen für die Umsetzung eine Verbesserung der IT-Plattform (77 Prozent), Investitionen in Aus- und Weiterbildung (76 Prozent) sowie die Verbesserung der Prozesse (74 Prozent) besonders hoch im Kurs.
Zudem spricht sich rund jeder Zweite dafür aus, eine spezifische Position einzuführen, um die Fäden der digitalen Strategie zu bündeln. In der Finanz- und Versicherungsbranche halten beispielsweise 55 Prozent einen Chief Digital Officer für wichtig, um die Prozesse zu beschleunigen. Darüber hinaus mache es Sinn, digitale Geschäftsmodelle in selbstständige Einheiten auszulagern, ist jeder zweite Manager überzeugt. Als erfolgversprechendes Rezept bewertet die Mehrheit der Befragten die Option, spezialisierte Partner einzubinden, um die strategischen Weichenstellungen in erfolgreiches Tagesgeschäft zu verwandeln. 58 Prozent halten es für wichtig, externe Kompetenz zu aktivieren, um mit der Transformation schneller zu werden.
Startschwierigkeiten
Bei den Hindernissen, die dem Start mit der digitalen Agenda im Wege stehen, bewegen jedes dritte Unternehmen in der DACH-Region Finanzierungsfragen. In Deutschland beklagt vor allem der Handel Finanzierungslücken. Darüber hinaus werden Defizite bei der fachlichen Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter erkannt – in Deutschland vor allem in der Industrie. Positiv bewerten die Manager die grundsätzliche Offenheit der Beschäftigten, wenn es um digitale Neuerungen geht. Allerdings gibt es bei dieser Frage der Unternehmenskultur derzeit noch recht deutliche Unterschiede in Deutschland (15 Prozent), Österreich (21 Prozent) und der Schweiz (27 Prozent).
Über die Studie
Die CSC-Studie Digitale Agenda 2020 wurde im Juni 2016 in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Die Nettostichprobe umfasst 500 Interviews in der DACH-Region – davon 300 in Deutschland, 100 in Österreich und 100 in der Schweiz. Schwerpunkt der Teilnehmer waren Entscheidungsträger aus Unternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeitern. Die Kernbranchen der Umfrage sind Industrieunternehmen, Finanzen, Handel, Gesundheitswesen und IT.
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