BSI-Studie zur nPA-Produktion

Redakteur: Manfred Klein

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat eine Studie zur elektronischen Bildübermittlung an Pass- und Personalausweisbehörden erstellt. Darin werden verschiedene technische Lösungen vorgestellt und bewertet. Das Einsparpotenzial für Behörden ist zum Teil beachtlich – vor allem, wenn die De-Mail ins Boot kommt.

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Die elektronische Bildübertragung würde den Produktionsprozess des nPA beschleunigen
Die elektronische Bildübertragung würde den Produktionsprozess des nPA beschleunigen
(Foto: BMI)

Hintergrund der Studie ist die Möglichkeit, das Lichtbild des Antragsstellers für einen Personalausweis oder Reisepass (elektronisch verschlüsselt und signiert) von einem Dritten in das digitale Antragsverfahren einbringen zu lassen, soweit diese Form der Übermittlung durch eine technische Richtlinie des BSI vorgesehen ist. Mit der Novellierung des Personalausweisgesetzes zur Einführung des neuen Personalausweises wurde diese Möglichkeit der elektronischen Bildübermittlung erstmals gesetzlich verankert.

Mit der Studie wurde die Erfordernis sowie die Auswirkungen auf die Dauer und den Aufwand bei der elektronischen Bildübermittlung untersucht. Zum anderen wurden innovative Lösungsansätze beleuchtet und geeignete technische Lösungen identifiziert.

Unter anderem kam die Studie dabei zu dem Ergebnis: „Die Einführung elektronischer Verfahren zur Bildübermittlung an Pass- und Personalausweisbehörden führt zu einer Optimierung der Verwaltungsprozesse zur Beantragung von Ausweisdokumenten in den Kommunen.“

Die Autoren merken allerdings auch an: „Vor dem Hintergrund der Erwartung, dass das bisher genutzte analoge Standardverfahren jedoch nicht durch die elektronischen Verfahren abgelöst wird, sondern weiter bestehen bleibt, kann das Potenzial der Optimierung der Verwaltungsprozesse durch elektronische Verfahren jedoch nicht vollständig ausgeschöpft werden.“

Bei der Untersuchung der Lösungsszenariuen kommt die Untersuchung unter anderem zu folgenden Ergebnissen:

Das Lösungsszenario „De-Mail“ weise gegenüber dem Lösungsszenario „Bildserver“ den entscheidenden Vorteil auf, eine bereits bestehende technische Infrastruktur zu haben, deren Nutzung keine besondere technische Kompetenz voraussetze. Der Aufbau einer hinreichend performanten und sicheren Infrastruktur für das Lösungsszenario „Bildserver“ erscheine dagegen sehr komplex und kostenintensiv.

Das Lösungsszenario „Einbindung von Fotoautomaten in Behördennetzwerke“

verspreche vor allem für große Kommunen Einsparpotenziale bei den Verwaltungsprozessen und ein Alleinstellungsmerkmal für den Bürger, da er alles bei seiner Behörde„vor Ort“ erledigen könne.

Bei der Kalkulation des Erfüllungsaufwands kommt die Studie zu dem Ergebnis: „Hier zeigt sich, dass das Lösungsszenario ''Elektronische Bildübermittlung via De-Mail'' nur 200,00 Euro Kosten pro Jahr verursacht (davon 100,00 Euro bei der Verwaltung und 100,00 Euro bei der beteiligten Wirtschaft), das Lösungsszenario ''Einbindung von Fotoautomaten in Behördennetzwerke'' aber 1.000,00 Euro!

Im nächsten Schritt sollen die Ergebnisse nun in einer Pilotphase getestet und – wenn sich deren Praxistauglichkeit bestätigt – in Form einer technischen Richtlinie, spezifiziert werden.

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