mobil.stuttgart.de Die Stadt in der Tasche
Das Web wird mobil. Voraussetzung dafür liefert die weite Verbreitung von Handys, die Verfügbarkeit höherer Bandbreiten durch GPRS, UMTS und HSDPA und das Sinken der Nutzungsgebühren. In Deutschland gibt es, statistisch betrachtet, inzwischen mehr Mobiltelefone als Einwohner.
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Diesen Trend aufgreifend fasste die Landeshauptstadt Stuttgart im September 2005 mit Blick auf die Fußball-WM 2006 den Beschluss zum Aufbau des mobilen Webportals mobil.stuttgart.de. Den zahlreich erwarteten Gästen aus dem In- und Ausland sollten webbasierende Informationen und Dienste nicht nur über die städtische Homepage, sondern auch über mobile Endgeräte angeboten werden.
Die Eckpunkte waren:
- Zeitnahe und mehrsprachige Realisierung mit Fokus auf Handys, Smartphones und PDAs als Endgeräte,
- Nachhaltigkeit der Lösung über das Ereignis der Fußball-WM hinaus und
- eine möglichst kostengünstige Umsetzung.
Mit Konzeption, Gestaltung, Entwicklung und Umsetzung wurde das städtische Kompetenzzentrum eGovernment beauftragt.
Wichtigste Voraussetzung: Geocodierung
Zu Projektbeginn wurden die Informationsbedürfnisse mobiler Besucher losgelöst von technischen Fragen identifiziert und die Inhalte entsprechend festgelegt. Vor allem unter dem Aspekt der Nutzungssituation – das heißt, unterwegs, kleines Display, begrenzte Eingabemöglichkeiten – und der Erwartung kurzer Antwortzeiten, wurde auf möglichst einfache und klare Navigation und den Verzicht überflüssiger Grafikelemente Wert gelegt. Die Anwendung sollte außerdem die Anforderungen nach Barrierefreiheit möglichst erfüllen.
Die Umsetzung des mobilen Online-Dienstes erfolgte unter weitgehender Nutzung bereits vorhandener Inhalte und Werkzeuge aus www.stuttgart.de und des zugrunde liegenden Content Management Systems im Sinne einer Multichannel-Architektur. Eine grundlegende Voraussetzung für das Angebot standortbezogener Informationen (Location Based Services) war, dass sämtliche Adressen und Einrichtungen geocodiert vorliegen, das heißt, mit Gauß-Krüger-Koordinaten versehen sind.
Die dritte wichtige Komponente ist der Einsatz einer leistungsfähigen Transcoding-Lösung. Das Transcodieren dient der Aufbereitung und optimierten Ausgabe existierender Web-Inhalte auf die Bildschirme mobiler Endgeräte einer möglichst breiten Anbieterpalette. Eine Echtzeitgeräteerkennung bestimmt dazu die jeweiligen Eigenschaften des Zielgerätes. Nach der Identifikation der Inhalte und der Analyse der Navigationsstruktur des zu verarbeitenden Web-Angebots werden im eigentlichen Transcodierungsprozess die Auszeichnungsformate (Markups) gemäß der unterstützten Formate des Endgerätes unter Berücksichtigung der Bildschirmeigenschaften konvertiert und skaliert.
Individuelle Ansteuerung
Nicht ausführbare Inhalte und Markup-Elemente werden entfernt, Inhalte werden so positioniert, dass sie gerätespezifisch navigiert werden können. In der Praxis kann dies durchaus bedeuten, dass die Anzeige bestimmter Elemente – wie Bilder oder Stadtpläne – bei weniger leistungsfähigen Geräten ausgeblendet wird.
Das Portal mobil.stuttgart.de ist seit Januar 2006 in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch online. Derzeit ist es inhaltlich primär auf Besucher der Stadt ausgerichtet, und angesichts bevorstehender Sport-Großereignisse im Jahr 2007, mit Stuttgart in der Rolle als europäische Sporthauptstadt, wird dies auch in naher Zukunft so bleiben.
Artikelfiles und Artikellinks
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