Ipv6 beim 3. Nationalen IT-Gipfel Die neue Internet-Generation kommt auch für eGovernment
Der Deutsche IPv6-Rat hat begrüßt, dass vom Dritten Nationalen IT-Gipfel ein Impuls zur Einführung der neuen Internetgeneration IPv6 ausgegangen ist. Der Vorsitzende, Prof. Christoph Meinel: „Deutschland hat die Chance, in Europa der Vorreiter zu werden.“ Der Direktor des Hasso-Plattner-Instituts sicherte zu, dass der deutsche IPv6-Rat mit Bundesregierung, Wirtschaft, Wissenschaft und Internetnutzern schon in Kürze einen konkreten Umsetzungsfahrplan für das neue Mega-Netz erarbeiten werde.
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Der Rat habe es sich zum Ziel gesetzt, die Notwendigkeit verbesserter technischer Regeln für die Datenübermittlung im Internet ins Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit zu bringen und Maßnahmen zur Einführung der neuen Internetgeneration einzuleiten. „Wir setzen uns dafür ein, dass bis zum Jahr 2010 mindestens ein Viertel der deutschen Nutzer auf die wichtigsten Inhalte und Dienste im neuen IPv6-Internet zugreifen kann“, betonte Meinel. Das entspreche dem Ziel, dass auch die EU-Kommission für alle Mitgliedsländer verfolge.
Der Potsdamer Wissenschaftler deutete an, dass der Übergang vom bislang gültigen Internetprotokoll auf das neue durchaus eine Herausforderung darstelle und sich deshalb über mehrere Jahre erstrecken müsse. „Da sich die bisher verwendeten IPv4-Endgeräte nicht mit denen der neuen Generation verständigen können, sind für eine Übergangszeit Endgeräte erforderlich, die den Parallelbetrieb nach IPv4- und IPv6-Regeln erlauben“, erläuterte Meinel.
Asien marschiert an der Spitze der Entwicklung
Der Vorsitzende des deutschen IPv6-Rats betonte, Deutschland als führende Exportnation könne es sich nicht leisten, von den asiatischen Märkten abgekoppelt zu werden, wo das Internet der neuen Generation bereits stärker verbreitet sei als in allen anderen Teilen der Welt. „China wie auch andere asiatische Wirtschaftsnationen hatten niemals die Option, ausreichend viele IPv4-Adressen zu erhalten. Deshalb konzentrierte sich die Internetwirtschaft in China von Anfang an auf den Einsatz des Adressierungsverfahrens IPv6“, erläuterte Meinel.
„Große Anbieter wie Google oder Ebay stellen bereits IPv6-fähige Dienste zur Verfügung“, hob er hervor. Solche Angebote nähmen immer mehr zu. Deshalb sei es wichtig, die Anwender handlungsfähig zu halten, indem man sie zu IPv6-Nutzern mache, betonte Meinel und erinnerte daran, dass zwei Drittel der deutschen Bevölkerung einen Internetanschluss haben. Damit sei Deutschland die größte Internet-Nation in Europa und zähle zu den ersten fünf Ländern weltweit. Umso wichtiger sei es, „hier die Infrastrukturen für die digitale Welt zukunftsfähig auszubauen und von Deutschland aus das Internet der Zukunft entstehen zu lassen“, erklärte der Wissenschaftler.
Lesen Sie im nächsten Teil mehr zum technischen Hintergrund der neuen Standards
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