„EU Voice“ und „EU Video“ Die EU wird zum Social-Media-Anbieter
„EU Voice“ und „EU Video“ sind in die Pilotphase gestartet. Damit ergänzt die Union das bekannte Angebot an sozialen Plattformen um zwei werbefreie, quelloffene und datenschutzkonforme Alternativen.
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Gerade sind zwei neue Social-Media-Plattformen in die Pilotphase gestartet: EU Voice und EU Video. Verantwortlich für den Launch zeigt sich der Europäische Datenschutzbeauftragte (EDSB) Wojciech Wiewiórowski, der in diesem Zusammenhang erklärt: „Mit dem Pilotstart von EU Voice und EU Video wollen wir alternative Plattformen für soziale Medien anbieten, die dem Einzelnen und seinen Rechten auf Privatsphäre und Datenschutz Priorität einräumen.“ Konkret bedeute dies, dass die Plattformen keine personenbezogenen Daten in Länder außerhalb der Europäischen Union übermitteln, es keine Werbung und kein Profiling von Personen gibt. „Diese Maßnahmen, neben anderen, geben Einzelpersonen die Wahl und die Kontrolle darüber, wie ihre persönlichen Daten verwendet werden“, stellt Wiewiórowski klar.
Während der Pilotphase stehen die Plattformen nun jedoch zunächst den Organen, Einrichtungen, Ämtern und Agenturen der EU zur Verfügung. Sie können dort mit der Öffentlichkeit interagieren. EU Voice bietet dabei die Möglichkeit, kurze Texte, Bilder und Videos zu veröffentlichen, EU Video beschränkt sich hingegen auf Videos und Podcasts. Die Nutzer können die Inhalte natürlich auch kommentieren. Mit den gewonnen Erkenntnissen sollen die Plattformen weiterentwickelt werden, um sie anschließend für eine größere Anzahl an Nutzern zu öffnen.
Ein Schritt Richtung technologische Souveränität
Während der Entwicklung von EU Voice und EU Video hat der EDSB eng mit der Generaldirektorin Informatik der Europäischen Kommission (DIGIT) zusammengearbeitet und versucht, die Plattformen in Einklang mit der Open-Source-Strategie der Kommission zu bringen. EU Voice basiert daher auf dem Twitter-Ersatz Mastodon, EU Video auf Peertube, einer Youtube-Alternative. „Da sowohl EU Voice als auch EU Video auf einer solchen Software basieren, hilft das Pilotprojekt DIGIT, den praktischen Wert von Open Source als technischer Ermöglicher von Rechten auf Privatsphäre und Datenschutz zu beweisen“, so die Kommission. Gleichzeitig habe es auch Bedeutung bei der Erlangung technologischer Souveränität.
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